Der Austria Börsenbrief hält den Preis von sechs Euro je Aktie in bar für attraktiv, welchen Fujian Grand Chip Investment (GCI) für Aixtron bietet. Vorstand und Aufsichtsrat von Aixtron begrüßen das Angebot. Damit bewertet der chinesische Investmentfonds das Maschinenbau-Unternehmen für die Halbleiterindustrie mit rund 676 Millionen Euro. Dabei setzte Aixtron im Jahr 2015 lediglich 198 Millionen Euro um. Zudem erwirtschaftete das TecDAX-Unternehmen in den vergangenen vier Jahren einen Verlust und dürfte wohl auch im laufenden Jahr defizitär bleiben. Anfang Juli gab es jedoch einige Irritationen, weil sich die Chinesen mehr Zeit als gewöhnlich für eine Veröffentlichung des Angebots nahmen und eine Fristverlängerung bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beantragten. Aixtron teilte nun jedoch mit, GCI habe das Angebot am Montag eingereicht. Die BaFin werde es nun höchstens 15 Werktage prüfen. Erst nach einer Genehmigung und Veröffentlichung der Angebotsunterlage würde die mehrwöchige Frist zur Annahme des Angebots beginnen.
Dann könnte das Angebot nur scheitern, wenn eine der Angebotsbedingungen nicht erfüllt wird. GCI stellt zunächst als Bedingung, mindestens 60 Prozent der Aktien angedient zu bekommen. Darüber hinaus müssen noch kartellrechtliche Genehmigungen erteilt werden. Vor allem aus diesen beiden Bedingungen dürfte sich das vergleichsweise große Aufwärtspotenzial von rund zwölf Prozent zwischen dem gegenwärtigen Kurs und dem Übernahmepreis erklären. Dieses möglicherweise innerhalb weniger Monate zu erreichende Potenzial ist angesichts des aktuellen Niedrigzinsumfelds sehr attraktiv. Der Austria Börsenbrief hält das Chance-/Risiko-Profil für überaus gut. Angesichts der hohen Annahmehürde und möglicher kartellrechtlicher Probleme sollten aber nur risikobereite Anleger die Aktie von Aixtron kaufen.