Allianz-Konkurrent Generali: Milliarden-Deal auf der Kippe

Generali will mit einem Milliarden-Deal einen neuen Giganten im europäischen Vermögensverwaltungsmarkt schaffen – doch das Vorhaben wankt. Italiens größter Versicherer erfährt zunehmend Gegenwind. Sowohl von politischer Seite als auch von einflussreichen Großaktionären.

Generali hat bestätigt, dass die geplante Zusammenlegung seines Asset-Management-Geschäfts mit Natixis Investment Managers, einer Tochter der französischen BPCE, weiterhin von der Zustimmung seines Verwaltungsrats abhängt. Im Januar hatten beide Seiten eine unverbindliche Vereinbarung unterzeichnet, die ein Schwergewicht in der Branche entstehen lassen sollte.

Hinter den Kulissen regt sich jedoch massiver Widerstand. Zwei der größten Aktionäre, der Bau- und Medienunternehmer Francesco Gaetano Caltagirone sowie Delfin, die Holding der Del-Vecchio-Erben, stellen sich quer. Zusammen verfügen sie über drei Sitze im Generali-Verwaltungsrat. Die übrigen zehn Posten kontrolliert Mediobanca, der größte Anteilseigner von Generali.

Die Fronten verhärten sich zusätzlich, weil Caltagirone und Delfin auch bei der Banca Monte dei Paschi di Siena investiert sind – und diese jüngst einen großen Anteil an Mediobanca erworben hat. Das Machtgefüge im Hintergrund wird dadurch noch komplizierter.

In Rom sorgt die Entwicklung für Nervosität. Die Regierung will verhindern, dass italienische Ersparnisse ins Ausland abfließen. Medienberichte deuteten zuletzt sogar an, dass eine Aktionärsabstimmung über die Transaktion möglich sei. Generali stellte klar: Eine endgültige Einigung erfordert die Zustimmung aller beteiligten Unternehmensgremien.

Generali und BPCE haben ihre Verhandlungen bis Ende des Jahres verlängert. Ein Detail fällt dabei auf: Beide Seiten einigten sich darauf, auf die ursprünglich vereinbarte Break-up-Fee von 50 Millionen Euro zu verzichten. Damit halten sie sich die Tür für ein Ausstiegsszenario offen.