Micron stellt den Verkauf von Speicher- und SSD-Produkten an Endverbraucher unter der Marke Crucial ein. Der US-Speicherhersteller will Ressourcen stärker auf die rasant wachsende Nachfrage nach High-End-Speicher für KI-Rechenzentren lenken.
Micron zieht sich aus dem Crucial-Endkundengeschäft zurück. Lieferungen an Handelspartner sollen nur noch bis Februar 2026 laufen. Support und Garantieleistungen sollen weitergeführt werden.
Micron begründet den Schritt damit, dass das KI-getriebene Wachstum im Rechenzentrumsbereich die Nachfrage nach Speicherlösungen stark ansteigen lässt. Micron priorisiert vor diesem Hintergrund „größere, strategische Kunden“ in wachstumsstärkeren Segmenten.
Micron tritt im Geschäft mit High-Bandwidth-Memory gegen SK Hynix und Samsung an – und ist dabei der einzige Speicherhersteller aus den USA. Laut Analysten ist SK Hynix aktuell Nvidias wichtigster Zulieferer für diesen Speichertyp. Micron wiederum beliefert unter anderem AMD. Dessen KI-Beschleuniger sind nach Unternehmensangaben besonders speicherhungrig, was bei KI-Workloads Vorteile bringen kann.
Der Schritt ist ein weiteres Signal dafür, dass der Ausbau der KI-Infrastruktur – in Form riesiger Rechenzentren und immer speicherhungrigerer Beschleuniger – zu Engpässen entlang der Lieferkette führt. Besonders gefragt ist High-Bandwidth-Memory, das für KI-Beschleuniger zentral ist.
Für PC-Selbstbauer ist das kurzfristig negativ, da es im Einzelhandel weniger Auswahl geben wird. Strategisch ist es für Micron aber nachvollziehbar: In den margenträchtigeren Datacenter-Segmenten kann der Konzern knappe Kapazitäten effizienter einsetzen.
Am Mittwoch gab die Micron-Aktie nach der Meldung zeitweise nach, bleibt aber im laufenden Jahr extrem stark. Die Aktie ist seit der AKTIONÄR-Empfehlung im September über 100 Prozent im Plus. Anleger lassen die Gewinne bei der AKTIONÄR-Empfehlung weiter laufen.
03.12.2025, 21:35