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26.10.2022 Michael Schröder

AKTIONÄR-Tipp Jungheinrich: Mit Vollgas aus der Talsohle - Analysten sehen über 60% Kurspotenzial

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Jungheinrich Vz.

Nach einer massiven Gewinnwarnung des Intralogistikspezialisten Kion wurde auch die Aktie von Jungheinrich in Sippenhaft genommen. Zu Unrecht, wie der Konzern kurz darauf mit einer überarbeiteten Jahresprognose gezeigt hat. Die Aktie arbeitet nach einer mehrmonatigen Bodenbildung bereits an einem Comeback.


Jungheinrich hat eigenen Angaben zufolge im dritten Quartal die robuste Entwicklung des ersten Halbjahres unvermindert fortsetzen können. Die (E-)Gabelstapler, Fördertechnik-Systeme und Hochregale der Hamburger sind weiter gefragt.

Größere Produktionsstillstände konnten durch gezieltes Lieferkettenmanagement und eine selektive Auftragsannahme bisher recht gut vermieden werden. Das zeugt auch von größeren Marktanteilen. Vier Preiserhöhungen in den letzten Monaten zeigen: Höhere Kosten wurden bislang an die Kunden weitergegeben.

Ebenfalls positiv: Die Endproduktion und der Verkauf bisher nur halb fertiger Fahrzeuge dürften sich in den kommenden Monaten weiter positiv auf die Margen auswirken, da die angefallenen Kosten bereits verbucht wurden.

Die Norddeutschen rechnen daher jetzt mit einem Umsatz zwischen 4,6 und 4,8 Milliarden Euro (bisher: leicht über Vorjahr; 2021: 4,2 Milliarden Euro). Das EBIT soll zwischen 340 und 380 Millionen Euro (bisher: deutlich unter Vorjahr; 2021: 360 Millionen Euro) liegen.

Berenberg-Analyst Philippe Lorrain kürzte sein Kursziel wegen höherer gewichteter Kapitalkosten von 38 auf 36 Euro, bleibt aber positiv gestimmt für den Hersteller von Flurförderzeugen. Jungheinrich sei gut positioniert, um von den langfristigen strukturellen Wachstumstrends im Bereich der Lagerwirtschaft zu profitieren. Auch aus Sicht von Stefan Augustin kommt der Staplerkonzern mit der aktuellen Situation hervorragend zurecht. Der Analyst von Warburg Research hob seine operativen Ergebnisschätzungen erneut an und sieht die Aktie erst bei 41 Euro fair bewertet.

Bei aller Euphorie: „Es kann nach wie vor nicht ausgeschlossen werden, dass eine Verknappung von Gas zu gravierenden Einschränkungen in der Produktion führen kann“, weist der Vorstand auf die unsichere Marktlage hin. Hinzu kommt das Damoklesschwert eines Konjunktureinbruchs, der dem Konzern im kommenden Jahr ausbremsen könnte.

Jungheinrich Vz. (WKN: 621993)

Der Vorstand hat seine Hausaufgaben aber gemacht. Das Geschäft zeigt sich widerstandsfähiger und vor allem profitabler als gedacht. Nach der Kurshalbierung im Jahresverlauf und der anschließenden Bodenbildung oberhalb der 20-Euro-Marke hat die im Peergroup-Vergleich günstig bewertete Aktie in den letzten Tagen wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Das nächste Ziel wartet im Bereich um 28 Euro. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf steigende Kurse.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Jungheinrich befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.

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