Der weltgrößte Verkehrsflugzeugbauer hat in den vergangenen Tagen zwei Großaufträge eingetütet – beide aus Malaysia. Airbus wird für Malaysia Airlines 20 Großraum-Jets vom Typ A330-900 bauen. Auch die große Billigfluggesellschaft AirAsia will neue Flieger – auch um damit neue Ziele in Europa anzufliegen. Die Airbus-Aktie gehört am Montag zu den besten DAX-Werten.
Die Dachgesellschaft von Malaysia Airlines, Malaysia Aviation Group, hatte vor drei Jahren bereits 20 Langstrecken-Jets bei Airbus bestellt. Nun legt man nach. Am vergangenen Samstag hat die malaysische Nationalairline 20 zusätzliche A330-900 offiziell in Auftrag gegeben. Die Auslieferungen der Flugzeuge sollen 2029 starten und bis 2031 dauern.
"Der A330 Neo bietet weiterhin die richtige Balance zwischen Betriebseffizienz, Reichweite und Kabinenkomfort, um unsere Netzwerk- und Wachstumsstrategie zu unterstützen", kommentierte Vorstandsvorsitzender Izham Ismail.
AirAsia will Richtung Europa wachsen
Airbus hat aus Malaysia auch noch einen Vorvertrag für seine 'kleinsten' Langstrecken-Passagierjets erhalten. Die Billigfluggesellschaft AirAsia unterzeichnete mit dem Hersteller in Paris eine Vereinbarung über den Kauf von 50 Exemplaren des Airbus A321XLR. Die Vereinbarung umfasst zudem Kaufoptionen über weitere 20 Maschinen des Typs.
Die A321XLR ist die Langstreckenversion des Mittelstreckenjets A321neo. Dank zusätzlicher Tanks hat die Maschine laut Herstellerangaben eine Reichweite von bis zu rund 8.700 Kilometern, was etwa für Flüge von Europa in die USA ausreicht. Damit können Fluggesellschaften direkte Langstreckenflüge auch auf weniger gefragten Strecken anbieten, auf denen sich die sonst üblichen Großraumjets nicht ausreichend füllen ließen.
AirAsia denkt in Sachen Langstrecke offenbar über ein regionales Drehkreuz in einem Golfstaat für Flüge zwischen Asien und Europa nach. Airline-Chef Tony Fernandes hat laut Financial Times auch ein Ziel in Deutschland im Blick. Seine erste Wahl ist jedoch London Gatwick. In der zweiten Reihe hat Fernandes auch Ziele wie Köln, Glasgow, Manchester und Dublin auf dem Zettel.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach am Freitag von einem "historischen Abkommen zwischen Airbus und Malaysia", als er den malaysischen Premierminister Anwar Ibrahim in Paris empfing.
Die größte Billigfluggesellschaft Asiens ist mit rund 360 bestellten Flugzeugen einer der größten Kunden von Airbus. Die Fluggesellschaft kündigte an, in absehbarer Zeit noch weitere 150 Jets zu bestellen, ohne konkrete Modelle zu nennen. AirAsia bestätigte aber, dass man in Gesprächen über eine potenzielle Großbestellung kleinerer Flugzeuge ist, entweder des Airbus A220 oder des Embraer E2 Regionaljets.
Die Airbus-Aktie gehört am Montag-Vormittag mit einem Kursaufschlag von gut einem Prozent auf 177,12 Euro zu den tagesbesten Werten im DAX.
Airbus muss zulegen
Airbus hat nach 51 im Mai im Juni wohl 63 Flugzeuge ausgeliefert, verlautete jedenfalls aus Branchenkreisen. Die offiziellen Zahlen hat der Flugzeugbauer noch nicht gemeldet. Nach dem ersten Halbjahr dürfte der französisch-deutsche Flugzeugbauer damit rund 300 Auslieferungen auf der Habenseite verbuchen. Konzernchef Guillaume Faury hielt zuletzt dennoch an seinem Jahresziel für 2025 von 820 ausgelieferten Fliegern fest. Airbus muss dafür in der zweiten Jahreshälfte noch rund 520 Flugzeuge zu den Kunden bringen.
Das DAX-Schwergewicht bleibt auf Kurs zu neuen Allzeithöhen. Den bisherigen Höchststand markierte die Airbus-Aktie im Xetra-Handel am 27. Juni bei 178,74 Euro. DER AKTIONÄR hatte zuletzt ein Kursziel von 185 Euro ausgegeben, das durchaus noch nach oben ausgeweitet werden könnte. Anleger bleiben dabei.
07.07.2025, 11:10