Airbus ist bereits gut im Drohnen-Geschäft positioniert. Doch nun hat die Militär-Sparte des Luft- und Raumfahrt-Konzerns eine neue Partnerschaft mit einem US-Unternehmen bekannt gegeben. Interessanterweise hat Star-Investorin Cathie Wood erst vor zehn Tagen Anteile an dem Rüstungsunternehmen erworben. Zufall?
Der europäische Flugzeughersteller Airbus und das US-Unternehmen Kratos Defense & Security Solutions sind eine Partnerschaft eingegangen. Bis 2029 sollen gemeinsam Kampfdrohnen an die deutsche Luftwaffe geliefert werden, teilte Airbus am Mittwoch mit. Dazu werde Kratos' schienengestütztes unbemanntes kooperatives Kampfflugzeug XQ-58A Valkyrie (Foto oben) mit dem Missionssystem von Airbus ausgestattet.
Dass sich die Sparte Airbus Defence and Space und Kratos zusammentun hatte sich bereits vor ein paar Monaten angedeutet. Fachkreise gehen davon aus, das die Nutzung eines unbemanntes Flugzeugs (Uncrewed Collaborative Combat Aircraft – UCCA) wie der Valkyrie für Tests von Airbus und der Luftwaffe vermutlich den Vorteil hat, dass man hinsichtlich des Air Frame und der Zulassung auf bestehendes Know-how aufbauen und sich deshalb auf die wichtigen Fragen der Zusammenarbeit zwischen Kampfjet und den unbemannten Komponente eines Luftkampfsystems konzentrieren könnte.
"Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage haben unsere Kunden einen dringenden Bedarf an sowohl verbrauchbaren als auch nicht verbrauchbaren kollaborativen Kampfflugzeugen geäußert", wird Mike Schoellhorn, CEO von Airbus Defence and Space, in einer Mitteilung zitiert. Die XQ-58A ist Airbus zufolge eine schwer erkennbare, von einer Schiene aus startende Drohne mit einem maximalen Startgewicht von drei Tonnen. Der US-Konzern arbeitet bereits seit Ende der vergangenen Dekade an der strahlgetriebenen Valkyrie.
Airbus selbst baut bereits verschiedene militärische Drohnen. Das Unternehmen entwickelt, produziert und betreibt sogenannte Unmanned Aerial Systems (UAS) für militärische, aber auch zivile Anwendungen. Zu den militärischen Produkten gehören etwa die Eurodrone, die taktische Hubschrauber-Drohne VSR700 oder die Aufklärungsmodelle Flexrotor und Survey Copter. Zudem kooperiert Airbus auf diesem Gebiet mit Leonardo aus Italien, Israel Aerospace Industries, Quantum Systems und Primoco UAV.
Die Airbus-Aktie gewinnt am Mittwoch in freundlichem Börsenumfeld gut ein Prozent auf 182,18 Euro. Neue Rekordhöhen jenseits des am vergangenen Donnerstag markierten Verlaufshoch bei 184,30 Euro sind in den kommenden Wochen wahrscheinlich.
Erst kürzlich hat Tech-Investorin Cathie Wood ihr Aktienportfolio im Flaggschifffonds Ark Innovation ETF (ARKK) mit Kratos-Anteilen aufgestockt. Sie hält Kratos-Aktien im Wert von 58,6 Millionen Dollar, obwohl die Aktien mit einem KGV von über 90 üppig bewertet sind. Der neue Deal mit Airbus war der Investorin wohl nicht bekannt.
Mehr zu und von Cathie Wood finden interessierte Anleger übrigens in der folgenden Link-Liste, darunter ein ganz frisches Exklusiv-Interview. Auch in der neuen AKTIONÄR-Ausgabe 30/2025 gibt es Neuigkeiten zu lesen. Diese erscheint heute Abend um 19 Uhr zunächst digital hier – und ab Freitag dann gedruckt auch im gut sortierten Zeitschriftenhandel.
Airbus ist international bereits ein bedeutender Hersteller militärischer Drohnen und arbeitet dazu mit verschiedenen europäischen und internationalen Drohnen-Herstellern und Technologieführern zusammen. Die Kooperation mit Kratos ergänzt das Geschäft.
Die Airbus-Aktie bekommt durch das Rüstungsgeschäft zusätzlichen Auftrieb. Denn auch das angestammte Flugzeuggeschäft brummt. DER AKTIONÄR hat zuletzt das Kursziel für das DAX-Schwergewicht auf 225 Euro angehoben.
16.07.2025, 16:52