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Foto: Osram
08.07.2019 Michael Schröder

Neuer Eigentümer, neues Glück: Osram vor Verkauf -Trading-Gewinne einstreichen und umorientieren

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Osram

Osram steht vor dem Verkauf. Nach nur sechs Jahren Eigenständigkeit soll eine der bekanntesten deutschen Industriefirmen an US-Finanzinvestoren gehen. Vorstand und Aufsichtsrat des Lichtkonzerns unterstützen die Offerte. Die Analysten haben ihre Kursziele dem Angebotspreis angepasst. Zeit für Gewinnmitnahmen.

Zur Erinnerung: Bain Capital und Carlyle hatten am Mittwochabend ein Übernahmeangebot von 35 Euro je Aktie angekündigt, was das Eigenkapital von Osram mit 3,4 Milliarden Euro bewertet. Die Annahmefrist für die Aktionäre ist bis Ende September vorgesehen, die Mindestannahmeschwelle wurde auf 70 Prozent festgesetzt – angesichts der Aktionärsstruktur von Osram eine recht hohe Schwelle.

Die Osram-Aktien sind unter den Anlegern breit gestreut. Dem Unternehmen fehlt ein Ankeraktionär, mit dem sich die Finanzinvestoren vorab auf eine Unterstützung hätten einigen können. Größere Aktienpakete liegen bei der Allianz-Fondstochter Allianz Global Investors (AGI), der Investmentbank Goldman Sachs, der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS und dem Vermögensverwalter Blackrock.

Mit Hilfe der neuen Eigentümer will Osram-Chef Olaf Berlien die Transformation des zuletzt stark gebeutelten Unternehmens vorantreiben. So unterstützten die beiden Finanzinvestoren die im vergangenen Jahr ausgerollte neue Strategie des Unternehmens, so der Firmenlenker während einer Telefonkonferenz. Diese soll sich auf LED-Halbleiter, Lösungen für die Autoindustrie sowie Digitalisierung stützen. Zudem will sich Osram über die Photonik neue Anwendungsmöglichkeiten erschließen.

Berlien sieht durch die Finanzkraft der Fonds auch mehr Spielraum für Zukäufe. So könne der Konzern nun auch größere Ziele stemmen. Als positiv für Osram betrachtet es der Manager zudem, dass die Finanzinvestoren nur ein Drittel des Kaufpreises mit Krediten finanzieren wollen. Dies setze zusätzliche Mittel frei. Der kreditfinanzierte Anteil sei in diesem Fall ungewöhnlich niedrig, räumte Berlien ein. Finanzinvestoren finanzieren ihre Zukäufe in der Regel stärker über Kredite. Manche bürden diese danach den übernommenen Unternehmen auf und verordnen strenge Renditevorgaben, was die Branche vor Jahren in die Kritik brachte.

"Osram bleibt ein unabhängiges Unternehmen."

Osram-Vorstand Olaf Berlien

"Osram bleibt ein unabhängiges Unternehmen", so der Vorstand weiter. Sitz des Unternehmens bleibe München, Patente und Marken seien gesichert. Zudem gebe es umfangreiche Schutzzusagen für Mitarbeiter und Standorte. Mitbestimmung und Tarifbindung blieben erhalten. Seine Zukunft sieht Berlien selbst weiterhin bei Osram. Sein Vorstandsvertrag laufe noch über mehrere Jahre, sagte der Manager, der sich als "hochmotiviert" bezeichnete.

Osram (WKN: LED400)

Die Aktie notiert weiter knapp unter dem Übernahmeangebot. Die Analysten haben ihre Kursziele mittlerweile angepasst. Die „fairen“ Bewertungen liegen nun fast alle bei 34 und 35 Euro. DER AKTIONÄR hatte Anlegern, die der Übernahme-Spekulation gefolgt sind, bereits in der Vorwoche geraten, den Großteil ihrer Trading-Gewinne einzustreichen. An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert. die nächste Trading-Empfehlung vom AKTIONÄR folgt schon bald. Mit dem kleinen Rest der Position kann das Angebot mit einem engen Stopp ausgereizt werden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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