Der Pharmakonzern Sanofi ist unerwartet stark in das Jahr gestartet. Die Franzosen konnten sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen des Marktes übertreffen. Das Management um Paul Hudson zeigt sich trotz des aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfelds zuversichtlich, dass Sanofi 2025 seine Ziele erreichen kann und die Konzerngewinne stark anziehen werden. Die Aktie notiert allerdings dennoch im Minus.
Der Umsatz ist im Zeitraum von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro geklettert, teilte der französische Pharmakonzern am Donnerstag in Paris mit. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Plus noch knapp zehn Prozent. Rückenwind bescherten in dem Quartal abermals der Kassenschlager Dupixent etwa gegen Asthma und Neurodermitis, aber auch die weiter anziehenden Umsätze mit dem RSV-Schutz Beyfortus und die Blutungsprophylaxe Altuviiio.
Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn stieg noch deutlicher um rund ein Fünftel auf 2,9 Milliarden Euro. Sanofi profitierte eigenen Angaben zufolge von einer verbesserten Bruttomarge und weniger stark gestiegenen operativen Kosten. Unter dem Strich schnellte der Gewinn gar um gut 65 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro in die Höhe. Damit übertrafen die Franzosen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen von Analysten.
Die Ziele für das laufende Jahr bestätigte das Management. Auch beim Verkauf eines Mehrheitsanteils am Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten (Opella) bleibt Sanofi im Zeitplan. Der Konzern teilte mit, der Abschluss werde in den kommenden Wochen erwartet.
Die Aktie von Sanofi steht allerdings am Donnerstag dennoch unter Druck. Aktuell verliert das Papier gut ein Prozent auf 92,26 Euro. Die jüngst gestartete Aufwärtsbewegung wird damit direkt wieder ausgebremst. JPMorgan-Analyst Richard Vosser sprach zwar von unerwartet guten Resultaten, negative Währungseffekte trübten am Markt jedoch die Erwartungen für das Gesamtjahr. Auch habe es zuletzt einige enttäuschende Studienresultate gegeben. Erst zu Monatsanfang war die Aktie auf das tiefste Niveau seit Juni 2024 gefallen, nachdem die Diskussion um mögliche Pharmazölle durch die Trump-Regierung in den USA den gesamten Sektor belastet hatte.
Für die Aktie gilt es nun, dass keine neuen Jahrestiefs markiert werden. Erst ein Sprung über die 200-Tage-Linie sowie über die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro würde das charttechnische Bild aufhellen. Positiv allerdings nach wie vor: die starke Dividendenrendite von derzeit 4,3 Prozent. Interessierte Anleger warten ein klares positives Signal ab. Unter den europäischen Pharma-Konzern favorisiert DER AKTIONÄR derzeit insbesondere die Aktie von Novo Nordisk. Eine aktuelle Einschätzung zur Aktie der Dänen lesen Sie in der Titelstory der aktuellen Ausgabe 18/2025 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.
Enthält Material von dpa-AFX