Teslas Elektro-Pickup Cybertruck entwickelt sich zunehmend zum Sorgenkind. Laut Daten des Branchenanalysten Cox Automotive sank der Absatz im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte – es wurden lediglich 4.306 Fahrzeuge verkauft. Offizielle Zahlen nennt Tesla nicht, das Modell ist bislang ausschließlich in Nordamerika erhältlich.
Der US-Markt für Pickups gilt als besonders profitabel und wird traditionell von großen Verbrenner-Modellen der heimischen Autokonzerne dominiert. Als Tesla 2019 den Einstieg in dieses Segment mit dem markanten Edelstahl-Cybertruck ankündigte, reagierte die Konkurrenz sofort. Ford brachte daraufhin eine elektrische Version seines Bestsellers F-150 auf den Weg.
Trotz hoher Investitionen bleibt der Markt aber fest in der Hand von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Vor allem gewerbliche Käufer sehen die begrenzte Reichweite von Elektro-Pickups weiterhin kritisch.
Der Cybertruck kam nach mehreren Verzögerungen erst Ende 2023 in den Handel und spaltete mit seinem ungewöhnlichen Design sofort die Meinungen. Tesla-Chef Elon Musk stellte einst jährliche Produktionszahlen von bis zu 250.000 Stück in Aussicht – aktuell ist das Modell davon weit entfernt. Selbst der elektrische Ford F-150 Lightning musste im jüngsten Quartal einen Rückgang der Verkäufe um mehr als 25 Prozent hinnehmen, fand mit 5.842 ausgelieferten Fahrzeugen jedoch mehr Abnehmer als Teslas Pickup.
Tesla betrachtet den Cybertruck inzwischen als Nischenmodell. Ingenieur Lars Moravec sagte dazu: „Es ist in Ordnung, wenn wir mit ihm nur geringe Stückzahlen erreichen – ähnlich wie beim Model S oder Model X. Der Cybertruck ist nicht für jeden.“ Zudem erwähnte er Überlegungen zu einem kleineren, günstigeren Pick-up, der eine breitere Kundschaft ansprechen könnte.
Die Aktie von Tesla befindet sich derzeit in einer Seitwärtsbewegung. Charttechnisch würde erst der Sprung über das Mai-Hoch bei 367,71 Dollar ein erstes klares positives Signal erzeugen. Fundamental muss das Unternehmen rund um den Lenker Elon Musk liefern. Anleger blieben derzeit an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
21.08.2025, 11:01