Die Kursentwicklung der Deutschen Telekom macht weiter Sorgen. Am Donnerstag zählt die Aktie einmal mehr zu den schwächsten Werten im DAX, die Aktie ist mittlerweile auf den tiefsten Stand seit einem Jahr gefallen. Der Grund dafür: Aus den USA gibt es wieder schlechte Nachrichten für den Magenta-Konzern.
Im Rahmen der Quartalszahlen hat der Chef des Wettbewerbers Verizon, Dan Schulman, am Mittwoch angekündigt, in den USA wieder angreifen zu wollen. Er meldete einen Führungsanspruch für sein Unternehmen an. In den vergangenen Jahren hatte die wichtige Telekom-Tochter T-Mobile US peu à peu Marktanteile gegen Verizon und auch AT&T gewonnen. Auch im dritten Quartal verlor Verizon wieder rund 7.000 Mobilfunkkunden, während T-Mobile die Zahl um eine Million gesteigert hatte.
Neue Anstrengungen von Verizon im Kampf um neue Kunden könnten die Situation nun aber noch einmal verschärfen. Bereits zuletzt hatte es am Markt Bedenken hinsichtlich der Dividendenentwicklung von T-Mobile US und der Deutschen Telekom gegeben. Hohe Investitionen könnten hier für geringere Ausschüttungen sorgen. Hinzu kam bei der Telekom zuletzt die Angst, dass sich auch am deutschen Heimatmarkt der Wettbewerb zuspitzen könnte, nachdem Gerüchte über einen Zusammenschluss von Telefónica und 1&1 aufgekommen sind.
An der Börse spiegelt sich das in einer schwachen Kursentwicklung wider. Inzwischen steht seit Jahresbeginn wieder ein Minus von knapp drei Prozent zu Buche, auf Sicht von drei Monaten sind es sogar 13 Prozent Verlust. Die Aktie ist deshalb mittlerweile auf ein 52-Wochen-Tief gefallen, niedriger notierte sie letztmals Anfang Oktober 2024.
Ein sich zuspitzender Wettbewerb und die schwache Kursentwicklung von T-Mobile US drücken auf die Stimmung bei der Telekom. Dabei sind die Zahlen derzeit nach wie vor stark. Ob Verizon wirklich angreifen kann, ist zumindest fraglich. Dennoch: Das Chartbild ist schwach, die Aktie wurde unter 28 Euro nun ausgestoppt. Anleger warten deshalb jetzt neue Impulse ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.
30.10.2025, 11:23