++ Diese Kupfer-Aktien heben ab ++
Foto: ASML
18.10.2023 Benedikt Kaufmann

ASML: Zahlen pfui, Prognose pfui

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Die Aktie von ASML krachte am Mittwochmorgen rund fünf Prozent nach unten, nachdem der Hersteller von Lithographieanlagen im dritten Quartal einen Einbruch der Neuaufträge von 42 Prozent vermelden musste. Doch das war nicht die einzige schlechte Nachricht, denn auch die Prognose für 2024 enttäuscht. Mittlerweile haben sich die Anleger immerhin etwas vom ersten Schock erholt – die ASML-Aktie notierte zuletzt nur noch 1,5 Prozent im Minus.

ASML hatte im dritten Quartal bei den Bestellungen die Schwäche der Branche zu spüren bekommen. Der Wert der Neuaufträge war im Vergleich zum Vorquartal um 42 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro eingebrochen. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Der Umsatz ging um etwas mehr als drei Prozent auf knapp 6,7 Milliarden Euro zurück. Auch hier hatten Analysten mit einem höheren Wert gerechnet. Etwas besser als erwartet fiel dagegen die Bruttomarge aus.

Die Branche befinde sich nach wie vor in einer Talsohle. „Unsere Kunden gehen davon aus, dass der Wendepunkt bis Ende des Jahres erreicht sein wird“, hieß es in der Mitteilung vom Mittwoch. Die Chiphersteller seien aber weiterhin unsicher, wie die Nachfrageerholung in der Branche aussehen wird.

„Wir erwarten daher, dass das Jahr 2024 ein Übergangsjahr. Aus heutiger Sicht nehmen wir eine konservative Sichtweise ein und erwarten ähnliche Umsätze wie 2023“, sagte ASML-CEO Peter Wennink. 2025 prognostiziert der Konzern aber wieder ein signifikantes Wachstum.

Die Analysten von Jefferies sahen den Ausblick des Halbleiterausrüsters leicht unter den Erwartungen, während das Zahlenwerk für das dritte Quartal insgesamt den Prognosen entsprochen habe. Das Unternehmen leide derzeit unter der Zurückhaltung der Kunden und nehme eine konservative Haltung beim Ausblick ein, indem er 2024 von einem Übergangsjahr ausgehe. Auch die US-Restriktionen gegen China könnten dabei eine Rolle spielen. Dies könnte Anleger dazu bewegen, den Blick bereits auf 2025 zu richten. Der Experte sieht den Sektor aber ungeachtet der aktuellen Lage in einer frühen Phase des Aufschwungs.

Nach Ansicht der Experten von JPMorgan dürften Anleger zunächst abwarten, wie sich die Zahlen und Prognosen anderer Unternehmen der Branche gestalteten. Immerhin gebe es mit der Aussage, dass 2024 ein Übergangsjahr werde, nun eine gewisse Klarheit bei ASML. Die Aktie habe daher die Chance, einen Boden zu bilden.

Handelsrestriktionen und Übergangsjahr ergeben keine gute Kombination für ASML-Anleger. Gleichzeitig bedroht der Vorstoß von Canon das Monopol der Niederländer bei fortschrittlichen Halbleitern – auch wenn noch unklar ist, wie gut die Konkurrenzanlagen überhaupt sind. Kurzfristig drückt das alles aufs Sentiment. Investierte Anleger warten ab.

ASML (WKN: A1J4U4)

Mit Material von dpaAFX.

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