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27.06.2019 Benedikt Kaufmann

Apple: Das Worst-Case-Szenario in China

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Apple

Die Apple-Aktie hat es im Handelsstreit hart erwischt. Im Rahmen des G20-Gipfels steht nun ein weiteres wichtiges Treffen zwischen den USA und China an. Zahlreiche Anleger erwarten eine Lösung des Konfliktes– doch was wenn es zu keiner Lösung kommt und der Streit sich ausweitet? Die Folgen für Apple wären heftig!

Allein als die US-Zölle im Mai erhöht wurden, fiel die Aktie von rund 210 auf 175 Dollar ab. Jedoch hat sich die Aktie seither erholt und notiert aktuell bei 200 Dollar. Anleger hoffen scheinbar auf eine Verbesserung der Situation im Handelsstreit und auf positive Implikationen für den wichtigen Absatzmarkt in Fernost.

Apple (WKN: 865985)

Umsatzeinbrüche zu erwarten

Entfernen sich die beiden Handelsmächte auf dem Gipfel jedoch weiter voneinander müssen Anleger mit Konsequenzen rechnen. Es wird in diesem Fall mit Umsatzeinbrüchen zwischen 25 und 30 Prozent auf dem chinesischen Absatzmarkt gerechnet.

Heftig für einen Markt in dem Apple im vergangenen Geschäftsjahr rund 20 Prozent seiner Erlöse einfuhr.

Eine Erholung aus eigener Kraft wird Apple in China nicht zugetraut. Die Konkurrenten wie Huawei, Xiaomi oder Oppo sind stark, das App-Ökosystem wird von Tencent, Alibaba oder Baidu dominiert und ein schwacher Yuan macht das iPhone teuer.

Apple Jahresbericht

Schlimmer geht immer

Doch es könnte noch schlimmer kommen, wenn die chinesische Regierung für Apple-Produkte den chinesischen Markt komplett sperrt. Analysten von Goldman Sachs rechnen in diesem Fall mit einem Gewinnrückgang von 29 Prozent.

Dieses Szenario ist jedoch als äußerst unwahrscheinlich einzustufen – selbst wenn die US-Regierung gegen chinesische Tech-Konzerne wie Huawei oder Sugon vorgeht. Denn es gibt schlichtweg geeignetere Angriffspunkte.

Im Fokus könnten eher die weltweiten Lieferketten der US-Konzerne stehen – beispielsweise durch eine zusätzliche Belastung durch Sonderzölle. Apple steuert hier jedoch bereits dagegen. Mit dem iPhone-Hersteller Foxconn wird über eine Verlagerung der Produktion gesprochen und bei LCD-Lieferungen wird künftig noch mehr von Japan Display bezogen.

Fazit

Der Handelsstreit ist sicherlich kein Zuckerschlecken für Apple – doch wohl auch ohne ihn wären die China-Umsätze unter Druck. Kurz- und mittelfristig könnte es für die Apple-Aktie damit volatil bleiben. Langfristig sollte der Aufbau eines umfassenden Services-Ökosystems in den USA jedoch das stagnierende iPhone-Geschäft auffangen. Daneben bietet das "Project Titan" nach der Übernahme von Drive.ai wieder Kursphantasie. DER AKTIONÄR rät langfristig orientierten Anlegern dabeizubleiben.


Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.

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