US-Börsen beenden Negativ-Serie, „Halte es nicht mehr aus“ – der Tag an der Wall Street

Versöhnliches Ende der Börsenwoche: Nach drei Tagen Schwäche griffen die Käufer wieder zu. Der Dow Jones legte am Freitag 0,7 Prozent oder 370 Punkte zu, der S&P 500 gewann 0,6 Prozent, der Nasdaq Composite stieg um 0,4 Prozent – ähnlich wie der Nasdaq 100. Auslöser: Die US-Inflationsdaten fielen exakt wie erwartet aus.

Morgan-Stanley-Chefvolkswirtin Ellen Zentner brachte es so auf den Punkt: „Die Inflation geht nicht zurück, beschleunigt sich aber auch nicht.“ Für Anleger heißt das: Die Fed dürfte bei ihrem Kurs bleiben und zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr liefern. Gleichzeitig stützte eine nach oben revidierte Wachstumszahl das Bild einer robusten US-Konjunktur: Das BIP im zweiten Quartal lag bei 3,8 Prozent. Auch die Arbeitsmarktdaten zeigten Stärke, was allerdings Zinshoffnungen etwas dämpfte.

Trotz der Rally am Freitag reicht es nicht für eine positive Wochenbilanz. Der S&P 500 büßte 0,3 Prozent ein, die Nasdaq verlor 0,7 Prozent. Der Dow Jones kam am Ende auf ein unverändertes Ergebnis. Vor allem Tech-Werte wie Oracle litten zuletzt unter Zweifeln am KI-Boom.

Analysten: Chancen im Oktober

Mehrere Strategen sehen im Rücksetzer eine Einstiegschance. Jonathan Krinsky vom Finanzunternehmen BTIG erwartet, dass ein Test der 50-Tage-Linie beim S&P 500 (sie verläuft derzeit bei 6.460 Punkten) „einen attraktiven Einstieg für eine Rally bis Jahresende“ eröffnen könnte. Auch saisonal stehen die Chancen nicht schlecht: Laut „Stock Trader’s Almanac“ deutet das September-Momentum auf weiteres Potenzial.

Cramer wieder Kontraindikator?

CNBC-Börsen-Urgestein Jim Cramer (Foto oben) hat unterdessen mal wieder den Hammer rausgeholt. „Ich habe gerade das Top bei Spekulationen ausgerufen, weil ich es nicht mehr aushalte“, wetterte er und riet Anlegern, bei hochgeflogenen Werten Kasse zu machen. Besonders Titel wie der Nuklear-Entwickler Oklo, der dieses Jahr zwischenzeitlich 450 Prozent im Plus lag, sieht er kritisch. Böse Zungen werten Cramers Ausrufe gern als Kontraindikator – frei nach dem Motto: Wenn er das Handtuch wirft, geht die Party womöglich weiter.

Mehr zum Freitag an der Wall Street und einzelnen Aktien lesen Sie in den folgenden Artikeln. Bei EA gibt es zum Beispiel ein Hammer-Gerücht!

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