Michael Saylor sorgt erneut für Schlagzeilen. Auf der Bitcoin Treasuries Unconference erklärte der Bitcoin-Verfechter, dass nun das „erste Jahr der Bitcoin-Treasury-Unternehmen“ beginne. Seine Vision: ein Finanzsystem, das auf „digitalem Kapital“ und „digitaler Intelligenz“ aufbaut. Die Strategy-Aktie freut’s.
Saylor zog einen Vergleich zu den frühen Tagen der Ölindustrie. So wie Rohöl einst zu Kerosin, Benzin oder Plastik verarbeitet wurde, könne Bitcoin künftig als „Rohstoff“ für neue Finanzprodukte dienen – von Eigenkapital über Kreditinstrumente bis hin zu komplexen Derivaten. Institutionen hätten dabei eine Schlüsselrolle: Zwar öffneten sich die Banken nach restriktiven Jahren erst zögerlich, doch Saylor sieht eine klare Trendwende. „Die großen politischen Leitplanken haben sich pro Bitcoin verschoben“, betonte er.
Besonders zukunftsträchtig erscheint ihm die Verbindung von digitalen Vermögenswerten und künstlicher Intelligenz. Unternehmen, die beide Felder zusammenbringen, könnten klassische Player im Finanzsektor überholen. KI-gestützte Strukturierungen ermöglichten es etwa, Finanzprodukte deutlich schneller und effizienter zu entwickeln.
Saylor verwies unter anderem auf Japan, wo Firmen wie MetaPlanet bereits als Vorreiter fungieren. Lokale, auf Bitcoin basierende Produkte könnten in Yen denominiert werden und neue Investorenkreise erschließen. Seine Prognose: Bitcoin-gestützte Kreditmärkte könnten in den kommenden Jahren von aktuell rund 30 Millionen auf bis zu eine Billion US-Dollar anwachsen.
Parallel zur Vision seines Mitgründers konnte auch die Strategy-Aktie zuletzt wieder Boden gutmachen. Am heutigen Donnerstag legt der Kurs um über sieben Prozent zu. Mit einem Kursanstieg von sieben Prozent auf rund 350 US-Dollar nähert sich das Papier der viel beachteten 200-Tage-Linie bei 355 US-Dollar. Zudem liegt auch der GD50 in etwas auf dieser Höher. Sollte der Ausbruch gelingen, wäre dies ein starkes technisches Signal. Seit Jahresbeginn liegt MSTR mit plus 18 Prozent im Plus – wenn auch leicht hinter Bitcoin selbst, der rund 22 Prozent gewonnen hat.
Die Stabilisierung kommt nicht von ungefähr: Bitcoin kratzt aktuell an der Marke von 118.000 US-Dollar. Damit verzeichnet die Kryptowährung den besten September seit über zehn Jahren. Während Konkurrenten wie MetaPlanet zuletzt deutliche Rückschläge hinnehmen mussten, kann Strategy von der anhaltenden Bitcoin-Stärke profitieren.
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Wer auf Bitcoin setzen will, greift lieber zur Kryptowährung selbst statt zur Strategy-Aktie. Daran ändern auch die markigen Worte und blumigen Visionen von Michael Saylor nichts.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
18.09.2025, 20:08