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18.12.2022 Martin Mrowka

DAX und Co dürften in der neuen Woche das erreichte Niveau verteidigen, oder?

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DAX

Die Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen der großen Notenbanken hat den Aktien-Anlegern in den vergangenen Tagen die Weihnachts-Laune verdorben. In der neuen Woche stehen nun noch ein paar wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm. Am erreichten DAX-Kursniveau wird das wohl wenig ändern. Der Wochenausblick.

"Kurzfristig könnte der DAX nochmals die 14.000-Punkte-Marke testen", hieß es hier vor exakt einer Woche. Belastet von wieder aufgeflammten Zinssorgen ist der deutsche Aktienmarkt zuletzt tatsächlich abgetaucht. "Risiko raus, heißt die Devise auch am Schluss der turbulenten Handelswoche", sagte Konstantin Oldenburger von CMC Markets am Freitag und verwies auf den Verlust im Leitindex DAX von rund 600 Punkten in den abgelaufenen drei Handelstagen.

Letztlich ging das deutsche Börsenbarometer bei 13.893 Punkten ins Wochenende. Damit verlor der DAX "am größten und wichtigsten Optionsverfallstermin des Jahres" den Kampf um die 14.000-Punkte-Marke, wie es Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners formulierte. Das Wochenminus beläuft sich auf 3,3 Prozent. Am Sonntag-Morgen taxierte der Broker IG den Weekend-DAX weiterhin unter 13.900 Zählern.

DAX (WKN: 846900)

Einige Anleger dürften nach der weitgehend ad acta gelegten Hoffnung auf eine Weihnachts- und Neujahrsrally schon vor dem Beginn der Feiertage den Märkten den Rücken kehren. Spannend zu beobachten sein wird, ob der DAX die 50-Tage-Linie bei 13.707 Punkten kurzfristig verteidigen kann.

Der Leitindex war in einem starken Lauf seit Ende September bis zum vergangenen Dienstag um rund 2.800 Punkte oder rund 24 Prozent bis auf knapp unter 14.700 Punkte gestiegen. Am Donnerstag folgte nach den Zinsaussagen der Fed und vor allem der EZB dann die Ernüchterung.

Wichtige Daten voraus

Doch auch wenn sich viele Börsianer erst einmal enttäuscht von DAX und Co abwenden dürften, stehen in der neuen Woche einige spannende Ereignisse an. Wichtige Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA füllen die Agenda. Außerdem werden noch ein paar Unternehmen in den Fokus rücken, und viele Indizes warten ab Montag mit einigen neuen Mitgliedern auf.

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"Das war wohl nichts mit der erhofften frohen geldpolitischen Botschaft zum Jahresausklang", fasste Volkswirtin Claudia Windt von der Landesbank Helaba die Enttäuschung an den Börsen in einem Satz zusammen. Denn auch wenn die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen nicht mehr so deutlich anhoben wie zuvor, so wollen sie 2023 doch an ihrem Kurs festhalten.

Angesichts der nach wie vor hohen Inflationsrisiken soll es mehr Zinserhöhungen geben als viele Investoren erwartet hatten. Das aber birgt wiederum höhere Risiken für die Volkswirtschaften, auch wenn diese ohne die Eingriffe der Notenbanken letztlich noch höher sein dürften.

Anleger auf falschem Fuß erwischt

Vor allem die EZB erwischte viele Anleger auf dem falschen Fuß, sind sich Marktexperten einig. Doch nun sei der Dax "wieder auf den Boden der Realität gebracht" worden, urteilt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck. Nachdem die Europäer zu lange gezögert hätten, sei nun endlich die Inflationsproblematik erkannt worden und es werde entschlossen dagegen gesteuert. Für die Wirtschaft Europas erwartet Greil eine Rezession, weshalb ihm zufolge die Gewinnerwartungen der Analysten und damit auch die Kursniveaus vieler deutscher Aktien noch weiter sinken dürften.

Einige Daten in der neuen Woche werden weiteres Licht auf die konjunkturellen Aussichten werfen. So stehen am Montag das die Wirtschaftsstimmung in Deutschland widerspiegelnde Ifo-Geschäftsklima an, am Dienstag die Produzentenpreise und am Mittwoch das GfK-Konsumklima.

Aus den USA werden zur Wochenmitte Daten zum Verbrauchervertrauen im Dezember und am Freitag zur Kerninflation sowie zum Auftragseingang langlebiger Güter bekannt gegeben. Und in den darauf folgenden zwei Wochen folgen weitere Konjunkturindikatoren, und "mit ihnen werden wichtige Weichen für das Vorgehen der Notenbanken in den kommenden Monaten gestellt", betont Volkswirt Ralph Solveen von der Commerzbank.

Außerordentliche Hauptversammlung von Uniper

Unternehmensseitig lädt am Montag Uniper zur Aktionärsversammlung. Ende Oktober hatte der schwer angeschlagene Energiekonzern den Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals bekannt gegeben, was aktienrechtlich die Pflicht zur Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung nach sich zieht.

Unterdessen entschied am Freitag die EU-Kommission, dass Uniper weitgehend verstaatlicht werden darf. Die Staatshilfen-Prüfung der EU-Kommission war indes am Freitagnachmittag noch offen. Die EU-Kommission muss die Pläne prüfen, möglich sind Auflagen wie die Abgabe von Geschäften.

Zweimal Porsche im DAX plus Volkswagen

Zudem werden zum Wochenstart die DAX-Indizes erstmals in ihrer neuen Zusammensetzung gehandelt. So ersetzt der Sportwagenbauer Dr.Ing. h.c.F. Porsche AG den Sportartikel-Hersteller Puma SE in der ersten Börsenliga. Damit ist neben der Volkswagen-Tochter und der Porsche-Holding, die die Mehrheit an VW hält, eine weitere Porsche-Aktie aus der Familie im DAX notiert. Puma steigt in den MDAX ab und schickt damit den Batterien-Hersteller Varta in den SDAX.

Außerdem tauschen das aktuelle MDAX-Unternehmen Deutsche Wohnen und der noch im SDAX zu findende Bioethanol-Hersteller Verbio ihre Plätze. Darüber hinaus gibt es noch ein paar weitere Änderungen im Index für die kleineren Werte unterhalb des MDAX.

Geschäftsjahreszahlen wird zudem der Kupferkonzern Aurubis am Mittwoch bekannt geben. Die Hornbach Gruppe folgt am Donnerstag mit Zahlen zum dritten Geschäftsquartal.  (Mit Material von dpa-AFX)


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