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20.09.2021 Nikolas Kessler

Bitcoin und Co: Alarmstufe Rot am Kryptomarkt

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Bitcoin

Die schwachen Vorgaben an den internationalen Aktienmärkten bringen auch den Kryptomarkt unter Druck. Bitcoin und Co haben ihre Talfahrt im Tagesverlauf beschleunigt und verzeichnen am Montagnachmittag teilweise Verluste im zweistelligen Prozentbereich.

Die Market Cap des gesamten Kryptomarkts sinkt auf 24-Stunden-Sicht um mehr als zehn Prozent auf rund 1,88 Billionen Dollar. Im Gleichschritt mit dem Gesamtmarkt baut auch der Bitcoin seine Verluste aus. Mit einem Minus von rund acht Prozent hat er zwischenzeitlich die Unterstützungszone im Bereich zwischen 44.000 und 45.000 Dollar gerissen und notiert aktuell unter dem Korrekturtief aus der Vorwoche bei 43.591 Dollar.

Gelingt kein kurzfristiger Rebound, droht nun ein erneuter Test der horizontalen Unterstützung im Bereich von 42.500 Dollar. Darunter wartet im Bereich der Runden 40.000er-Marke eine Unterstützung. Nach Informationen des Branchenportals cointelegraph.com haben Schnäppchenjäger an der großen Kryptobörse Binance mit zahlreichen Kauforders ein regelrechtes Bollwerk aufgebaut, das den Rückfall bremsen könnte.

Heftige Verluste bei vielen Altcoins

Im Vergleich zu einigen Top-Altcoins schlägt sich der Bitcoin dennoch relativ gut. Alleine in den Top 10 nach Market Cap verzeichnen fünf Coins auf 24-Stunden-Sicht Verluste im zweistelligen Prozentbereich: Polkadot (-14,4 Prozent), XRP (-13,4 Prozent), Solana (-13,4 Prozent), Dogecoin (-11,8 Prozent) und Cardano (-11,0 Prozent). Sie hatten zuvor allerdings teilweise auch deutlich noch größere Gewinne verbucht als der Bitcoin.

Als Grund verweisen Branchenbeobachter auf die Angst vor einem Kollaps des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande, die am Montag weltweit für extrem schlechte Stimmung an den Märkten sorgt und schnell auch auf den Kryptomarkt übergesprungen ist. Eine weitere, branchenspezifische Erklärung, die den heftigen Abverkauf bei Bitcoin und Co rechtfertigen würde, gibt es darüber hinaus nicht.

Krypto-Bullen geben sich gelassen

Branchenbeobachter wie der Krypto-Trader und –Analyst Rekt Capital geben sich trotz der deutlichen Verluste betont gelassen: „Dieser Bitcoin-Dip ist nicht extrem“, schreibt er via Twitter. „Eure emotionale Reaktion sollte auch nicht extrem ausfallen.“

Andere Experten weisen darauf hin, dass der Kryptomarkt aufgrund seiner vergleichsweise geringen Verknüpfung mit dem traditionellen Finanzsystem ein niedrigeres systemisches Risiko im Falle einer Pleite von Evergrande und einer dadurch eventuell ausgelösten Kettenreaktion trägt. 

Für Krypto-Fans und –Investoren stellt der heutige Abverkauf eine weitere Geduldprobe dar, da die Hoffnung auf eine Fortsetzung der charttechnischen Erholung bei Bitcoin und Co erneut gedämpft wird. Wichtig ist jedoch, dass hinter den Verlusten kein Krypto-spezifisches Problem steckt und die fundamentale Lage unverändert positiv ist. Daher sieht DER AKTIONÄR aktuell keinen Handlungsbedarf und bliebt langfristig bullish.

Hinweis auf Interessenskollision:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Cardano, Polkadot.

Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.  

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