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09.06.2020 Nikolas Kessler

Bitcoin: Bald auch bei der Deutschen Börse handelbar

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Bitcoin

Die Kryptowelt wartet schon lange auf einen Bitcoin-ETF, bislang waren die regulatorischen Hürden aber zu hoch. Zumindest ein ähnlich klingendes und funktionierendes Produkt soll jedoch schon bald an den Start gehen – und im regulierten Markt der Frankfurter Börse handelbar sein.

Die britische ETC Group will noch in diesem Monat ein Produkt namens „Bitcoin Exchange Traded Crypto“, kurz BTCE, auf den Markt bringen und auf der Handelsplattform Xetra der Deutschen Börse listen. Dabei handelt es sich nach Unternehmensangaben um die „weltweit erste Exchange Traded Cryptocurrency (ETC) mit zentraler Abwicklung“.

Das diese Abkürzung wie „ETF“ klingt, ist natürlich kein Zufall. Technisch gesehen handelt es sich bei dem Produkt allerdings nicht um einen börsengehandelten Indexfonds, sondern um eine börsennotierte Inhaberschuldverschreibung (Exchange Traded Note, ETN). Diese sei zu 100 Prozent mit physischen Bitcoins hinterlegt, die bei BitGo Trust, einer lizensierten Verwahrstelle in den USA, aufbewahrt werden.

Regulierte Märkte für den Bitcoin

Die Vorteile eines solchen Produkts sind vielfältig: „BTCE bringt die Transparenz und den Anlegerschutz, den Aufsichtsbehörden und institutionelle Anleger benötigen, in die Bitcoin-Welt“, erklärt Bradley Duke, CEO der ETC Group. Bedenken hinsichtlich Komplexität, Zugänglichkeit und Governance hätten den Kryptomarkt bislang zurückgehalten.

Das soll sich nun ändern: „Mit BTCE bringen wir Bitcoin in die Welt regulierter Finanzmärkte. Anleger erhalten die Vorteile des Handels und des Besitzes von Bitcoin durch ein reguliertes Wertpapier.“

ETC Group spricht mit dem Produkt in erster Linie große und kleine Investoren an, die bislang nicht an Kryptobörsen direkt mit Bitcoins handeln wollten oder durften. Vor diesem Hintergrund ist ein Listing im Xetra-Segment der Deutschen Börse, dem größten regulierten Wertpapierhandelsplatz in Deutschland, sicher der größte Pluspunkt.

Einige Risiken bleiben

Zusätzlich zum Verlustrisiko bei einem volatilen Asset wie dem Bitcoin tragen Investoren bei Schuldverschreibungen allerdings auch ein Emittentenrisiko. Wenn ETC Group pleitegeht oder aus anderen Gründen ausfällt, können die Anteile wertlos werden. In diesem Fall könnte ein Verkauf der verwahrten Bitcoin-Bestände die Verluste für die Anleger noch abmildern. 

Ein weiterer Unterschied zu „normalen“ ETFs zeigt sich auch bei den Gebühren. Diese sind mit 2,0 Prozent pro Jahr deutlich höher als bei den meisten Indexfonds.

Startschuss schon nächste Woche?

Nach Informationen des Handelsblatts könnte der Handel mit BTCE bereits in der kommenden Woche starten. Man arbeite an der finalen Zulassung, heißt es dort aus der Zentrale der Deutschen Börse. Den Angebotsprospekt hat die Finanzaufsicht BaFin nach Angaben von ETC Group bereits abgesegnet.

Für ETC Group soll Frankfurt aber nur die erste Station sein: BTCE soll „im Laufe der Zeit in allen wichtigen europäischen ETP-Märkten zum Vertrieb“ zugelassen werden, so das Ziel der Briten.

Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

Finanzprodukte auf den Bitcoin wie BTCE sorgen bei Krypto-Puristen häufig für Kopfschütteln. Doch speziell institutionellen Investoren können sie den Weg in den bislang weitgehend unregulierten Kryptomarkt ebnen. Das könnte langfristig für steigende Mittelzuflüsse und anziehende Nachfrage nach der Digitalwährung sorgen – und so letztlich auch den Kurs nach oben treiben.

Spekulative Anleger können schon jetzt einen Fuß in die Tür stellen und eine Bitcoin-Position zur Depotbeimischung eröffnen – sei es direkt an einer Kryptobörse oder mit dem Partizipationszertifikat von Vontobel (WKN: VL3TBC).

Hinweis auf Interessenkonflikt:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.


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