Schweinefleisch, Gurken, Zwiebeln und jede Menge Barbecue-Soße – der McRib hat für viele McDonald’s-Fans Kultstatus. Während er hierzulande durchgehend im Sortiment des Fast-Food-Riesen ist, gibt es ihn in den USA nur wenige Wochen im Jahr. Ab dem heutigen Dienstag ist es wieder so weit – und das lässt auch Bitcoin-Fans das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Der Grund: In den vergangenen Jahren fiel die Rückkehr des beliebten Sandwichs in den US-Filialen oft mit Kursansteigen beim Bitcoin zusammen – etwa in den Jahren 2017, 2020 und 2021, als Bitcoin sogar neue Rekorde aufstellte. Besonders auffällig war die Entwicklung im Vorjahr.
Zeitgleich mit der Rückkehr des McRib in den USA im Dezember 2024 durchbrach Bitcoin erstmals die magische 100.000-Dollar-Marke. „Der McRib ist zurück und Bitcoin knackt am selben Tag die 100.000 Dollar – das ist verdammt lustig“, kommentierte Guillaume Huin, Marketingdirektor bei McDonald’s, damals auf der Plattform X.
The legendary McRib returns 11/11 at most McDonald's in the US.
— Guillaume Huin (@HuinGuillaume) November 10, 2025
It is our most-mentioned limited-time product online, higher than other evergreen items, particularly on X.
Funnily enough and entirely independent of McDonald's involvement, the McRib has recently found new… pic.twitter.com/R5LiuKTZiD
Als er dort am gestrigen Montag den Beginn der diesjährigen McRib-Saison für den 11. November ankündigte, nahm er erneut direkt Bezug auf die kuriose Korrelation zwischen Burger und Bitcoin. Der McRib habe „in der Trading- und Krypto-Community eine neue Bedeutung gefunden“, so Huin. Dort kursiert die These über einen Zusammenhang bereits seit Jahren, der McRib als Bitcoin-Indikator ist längst zum Meme geworden.
Auch am gestrigen Montag konnte der Bitcoin deutlich zulegen, was allerdings nicht (nur) an der Ankündigung von McDonald’s gelegen haben dürfte. Die aktuelle Rückkehr des Kult-Sandwiches fällt nämlich mit einer Phase zusammen, in der die Märkte nach Anzeichen für ein mögliches Ende des 40-tägigen Government Shutdowns wieder Auftrieb erhielten (DER AKTIONÄR berichtete).
Und auch mit Blick auf die Vorjahre steht die Theorie auf wackeligen Beinen. 2024 beispielsweise fielen der Verkaufsstart des McRib in den USA und der Sprung auf 100.000 Dollar beim Bitcoin zwar tatsächlich auf denselben Tag. Dank des Wahlsiegs von Kryptobefürworter Donald Trump befand sich der Kryptomarkt damals aber ohnehin schon im Rallymodus. Der Ausbruch dürfte also eher den allgemein günstigen Marktbedingungen zu verdanken gewesen sein.
Und in den Jahren 2018 und 2022 verzeichnete der Bitcoin während der McRib-Wochen in den USA sogar heftige Verluste. Die Trefferquote des vermeintlichen Indikators ist also nicht besonders hoch.
Korrelation und Kausalität sind bekanntlich zwei Paar Schuhe – in diesem Fall dürfte es sich um eine Scheinkorrelation handeln. McDonald’s bietet den McRib in den USA üblicherweise im Oktober, November und Dezember an – also in Monaten, in denen der Bitcoin traditionell stark performt. Im Q4 hat die digitale Leitwährung nach Daten des Branchenportals CoinGlass in acht der letzten zwölf Jahre Kursgewinne verzeichnet und dabei im Schnitt rund 78 Prozent an Wert gewonnen.
McRib-Indikator hin oder her – saisonal betrachtet gibt der Bitcoin zum Jahresende hin häufig noch einmal richtig Gas. Ob sich das historische Muster in diesem Jahr trotz des ausgefallenen „Uptober“ wiederholt, müssen die kommenden Wochen zeigen. Die Chancen dafür stehen aber nicht schlecht, wenn der Shutdown in den USA bald endet und Risikobereitschaft sowie Liquidität an den Märkten zurückkehren.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
11.11.2025, 14:25