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06.10.2020 Nikolas Kessler

Goldene Börsenregeln - Börsen-Know-how Teil 4

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„Börse ist kein Hexenwerk“, heißt es immer wieder. Das stimmt – Börsenneulinge müssen lediglich ein paar einfache Regeln beherzigen.

In den ersten drei Teilen der Serie Börsen-Know-how hat DER AKTIONÄR verschiedene Kennzahlen vorgestellt, mit denen Anleger die Bewertung einer Aktie einschätzen und die wichtigsten ­Bilanz-Eckdaten eines Unternehmens entschlüsseln können. Doch schon Börsenguru André Kostolany wusste: „Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie.“ 

Sebastian Grebe, Sascha Grundmann, Frank Phillipps, Crashkurs Börse, 208 Seiten, 19,99€ - Wie funktioniert die Börse? Was verbindet Zinsen und Aktien­kurse? Wie kommen Kurse zustande? Umfassende Basics rund um die Welt des Investierens.

Einfache Regeln, große Wirkung

Das Konzept des „Homo oeconomicus“ beschreibt in der klassischen Finanztheorie den idealen Marktteilnehmer, der unter anderem rational agiert, nach größtmöglichem Nutzen strebt und über vollständige Informationen verfügt. In der Realität ist das freilich so gut wie utopisch – und das ist auch gut so. Denn wo niemand Fehler macht und Geld verliert, gibt es für die anderen auch nichts zu gewinnen. Einige typische Anlegerfehler sollten Sie aber trotzdem lieber anderen überlassen.

Bloß nicht verlieben!

Wer an der Börse erfolgreich sein will, braucht in erster Linie Disziplin. Damit lassen sich emotionale Entscheidungen verhindern, die an der Börse bekanntlich ein schlechter Ratgeber sind. Viele Anleger haben Lieblingsaktien, von denen sie sich nicht oder nur sehr schwer trennen können – selbst dann, wenn fundamentale oder charttechnische Aspekte längst „Verkaufen!“ schreien. Bemühen sie sich daher stets um Objektivität. Stoppkurse, die von vorneherein klar definiert und bei steigenden Kursen sukzessive nachgezogen werden, können dabei helfen. 

Disziplin ist aber nicht nur bei fallenden Kursen gefragt, sondern auch, wenn die Kurse stark steigen. Viele Anleger verkaufen in diesem Fall zu früh. Doch grundsätzlich gilt: „The trend is your friend.“ Solange sich eine Aktie im Aufwind befindet, können Sie die Gewinne getrost laufen lassen. Und wenn Sie doch einmal Gewinne mitnehmen wollen, können Teilverkäufe – etwa in Höhe des Einstiegskapitals oder von 50 Prozent der aktuellen Position – eine sinnvolle Option sein.

Nicht alle Eier in einen Korb

Anleger sollten ihr Kapital von Beginn an auf mehrere Investments verteilen – am besten auf verschiedene Aktien aus unterschiedlichen Ländern und Branchen. So hält sich das Risiko in Grenzen, wenn einzelne Unternehmen, Länder oder Branchen einmal unter Druck geraten. Übertreiben sollten gerade Neueinsteiger allerdings auch nicht – zu viele kleine Positionen kosten unnötige Gebühren und machen das Depot unübersichtlich. Mit etwa zehn Aktien lässt sich bereits gut diversifizieren und das Risiko streuen, ohne dabei den Überblick zu verlieren.

Nicht übertreiben

Nehmen Sie bei den ersten Gehversuchen an der Börse nur Kapital, das Sie im Zweifel entbehren könnten. Ein Totalverlust ist bei verantwortungsvoller Aktienauswahl zwar wenig wahrscheinlich, aber nie komplett auszuschließen. Doch so weit muss es gar nicht kommen. Auch wenn es gut läuft, ist das Anlagekapital bei langfristigen Strategien erst einmal gebunden. Faustregel: Setzen Sie nur ein, was sie auf Sicht von etwa zwei Jahren nicht dringend brauchen – weder für die Reparatur der Heizung noch für ein neues Auto. Aktienkäufe auf Kredit sind für Börsenneulinge tabu.

Der fiktive Kursverlauf zeigt: Aktienkurse können einer Achterbahnfahrt gleichen – auch emotional. Anleger sollten daher stets einen kühlen Kopf bewahren, nach objektiven Aspekten handeln und langfristig investieren.

Nicht ins fallende Messer greifen

Versuche, den Markt zu schlagen, sind häufig riskant und selten erfolgreich. Natürlich erscheint es verlockend, eine Aktie auf dem vermeintlichen Tief zu kaufen und auf dem Hoch wieder zu verkaufen. Doch den Markt zu timen geht oft schief. „Nur, weil eine Aktie fällt, heißt das nicht, dass sie nicht noch weiter fallen kann“, warnt Starinvestor Peter Lynch. Vorsicht ist auch bei angeblichen „Geheimtipps“ geboten. Vor allem am Anfang spricht nichts dagegen, auf trendstarke Aktien bekannter Unternehmen zu setzen.

Gelassen bleiben

„An der Börse ist alles möglich. Auch das Gegenteil“, stellte André Kostolany fest. Kurzfristig kann es durchaus turbulent zugehen, doch langfristig sind Aktien­investments unter Chance-Risiko- und Rendite-Aspekten kaum zu schlagen. Das sollten Anleger stets im Hinterkopf behalten – vor allem, wenn es an den Börsen wieder einmal rappelt. Wer dann einen kühlen Kopf bewahrt und weiterhin nach objektiven Aspekten wie Charttechnik und Fundamentaldaten handelt, kann auf lange Sicht fast nur gewinnen.

Dieser Artikel ist in DER AKTIONÄR Nr. 41/2020 erschienen, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.

Lesen Sie hier Teil 3 der Einsteiger-Serie.

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