Die leichten Verluste der US-Börsen vom Vortag haben sich am Donnerstag ausgeweitet. Am Markt hieß es, Anleger machten sich angesichts des ungebrochenen Booms am US-Arbeitsmarkt neue Sorgen über längerfristig hohe Zinssätze. Der Leitindex Dow Jones Industrial sank im frühen Handel um 1,00 Prozent auf 33.945 Punkte und rutschte also wieder unter die 34.000er Marke.
Neue Daten vom US-Arbeitsmarkt könnten Wasser auf die Mühlen der Pessimisten am Markt bedeuten. Denn im Privatsektor wurden im Juni erheblich mehr neue Stellen geschaffen als erwartet: Die knapp eine halbe Million Arbeitsplätze sind der stärkste Anstieg seit Februar 2022 – Ökonomen hatten im Mittel nicht einmal einen halb so starken Anstieg erwartet. Das spricht aus Sicht von Börsianern für weiter steigende Zinsen. Am Freitag steht der offizielle Arbeitsmarktbericht für den Juni auf der Agenda.
Mit diesen für die Börsen ungünstigen Aussichten geht es mit dem marktbreiten S&P 500 um 1,03 Prozent auf 4.401 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 fällt um 1,24 Prozent auf 15.018 Punkte.
Der einzige Gewinner im Dow Jones mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent ist die Aktie von Microsoft. Alle anderen Werte notieren derzeit im Minus. Am stärksten nach unten geht es derzeit im Dow bei American Express. Die Titel von American Express fallen derzeit 3,9 Prozent, nachdem das Analysehaus Baird die Kaufempfehlung gestrichen hatte. Analyst David George begründete dies mit einem weniger günstigen Chance-Risiko-Verhältnis und eingetrübten Wirtschaftsaussichten.
Noch schwerer erwischte es die Aktien des Finanzdienstleisters Affirm Holdings mit einem Kursrutsch von fast zwölf Prozent. Hier begründete das Analysehaus Piper Sandler die Abstufung auf "Underweight" mit zu erwartendem Druck auf die Margen wegen zunehmenden Wettbewerbs.
Die Aktien des Social-Media-Konzerns Meta haben mit 0,5 Prozent ins Plus gedreht. Für Gesprächsstoff sorgte dieser mit der Vorstellung der Plattform Threads, die offensichtlich dem Kurznachrichtendienst Twitter Konkurrenz machen soll. Die Anwendung wurde in der Nacht zum Donnerstag in den USA und anderen Ländern freigeschaltet – wegen regulatorischer Fragen aber noch nicht in Europa.
Ansonsten sorgten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. Die Papiere des Getränkekonzerns Keurig Dr Pepper etwa ziehen nach einer Empfehlung mit "Overweight" durch die Großbank Morgan Stanley um zwei Prozent an.
Einen Kurssprung von zwölf Prozent gab es für die Aktien von Genius Sports. Das auf Sport spezialisierte Daten- und Technologieunternehmen weitet die Zusammenarbeit mit der US-Profiliga National Football League (NFL) aus.
Ansonsten zählten im Nasdaq 100 die Gewinner des Vortags zu den Verlierern. Moderna gibt gut vier Prozent nach, Lucid 6,6 Prozent.