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28.12.2021, 08:25
Der Goldpreis konnte gestern zum Handelsende die leichten Verluste wieder wettmachen, die sich im US-Handel ergeben hatten. Dennoch: Charttechnisch hat sich die Situation dadurch nicht geändert. Aktuell kämpft das Edelmetall mit dem Widerstand bei 1.815 Dollar. Wenn es nach den Analysten der Credit Suisse geht, dann könnte 2022 ein gutes Goldjahr werden – bevor es anschließend bergab geht.
Fahad Tariq, Edelmetallanalyst bei der Schweizer Bank, dass er weiterhin optimistisch für den Goldpreis sei, auch wenn sich die US-Notenbank darauf vorbereite, die Zinssätze im Jahr 2022 anzuheben. Die Bank geht jedoch nicht davon aus, dass sich der Goldpreis langfristig über dem Niveau vor der Pandemie halten wird. Laut Tariq rechnet die Credit Suisse mit einem durchschnittlichen Goldpreis von rund 1.850 Dollar pro Unze. Bis 2023 rechnet die Bank mit einem Rückgang des Goldpreises auf 1.600 Dollar pro Unze und sieht die langfristigen Preise bei etwa 1.400 Dollar pro Unze.
Tariq sagte, dass die wichtigsten Auswirkungen auf den Goldpreis der steigende Inflationsdruck und die Zinserhöhungen der Federal Reserve sind. „Was die Zinssätze betrifft, so scheint der Konsens darin zu bestehen, dass die Fed im Jahr 2022 mehrere Zinserhöhungen vornehmen könnte, aber es besteht Unsicherheit darüber, wie hoch die Zinssätze angesichts der rekordhohen Staatsverschuldung tatsächlich steigen könnten“, sagte er.
Tariq sagte, dass die Minenaktien eine attraktive Anlage bleiben, selbst wenn der Goldpreis stabil um 1.850 Dollar pro Unze bleibt. Es gebe aber auch einige Herausforderungen. „Seit Mitte 2021 beobachten die Anleger die Kosteninflation bei den Goldminenunternehmen genauer, und auf dem Weg ins Jahr 2022 besteht die Sorge, dass die Margen und der freie Cashflow infolge einer Inflation der Betriebskosten von 5 bis 10 Prozent in Verbindung mit möglicherweise stagnierenden bis sinkenden Goldpreisen im Jahresvergleich deutlich niedriger ausfallen könnten“, sagte er. „Sofern nicht eine neue Covid-19-Variante auftritt, die zu weit verbreiteten Fällen und einer Rückkehr zu Minenschließungen führt, erwarten wir nicht, dass Covid-19 im Jahr 2022 ein größeres operatives Problem darstellen wird.“
Die Credit Suisse hält Agnico Eagle für ihren Top-Pick im Bergbausektor. Nach der Fusion mit Kirkland Lake wurde das Unternehmen zum drittgrößten Goldproduzenten der Welt. „Wir sehen Agnico Eagle nach der Fusion als den hochwertigsten Goldproduzenten mit den niedrigsten Kosten und Spielraum für eine deutlich höhere Dividende“, sagte er.
Auch der AKTIONÄR sieht Agnico nach der Übernahme von Kirkland Lake als einen Top Pick im Goldsektor. Die Credit Suisse im Vergleich zu vielen anderen Analysten bei ihrer Goldpreisprognose. Was den langfristigen Ausblick betrifft, wird sich sicherlich die Frage stellen, ob die Welt jemals zu einer normalen Geldpolitik zurückkehren kann und die Schulden tatsächlich reduziert werden können. Gelingt dies nicht, dann dürfte der Goldpreis nach Ansicht des AKTIONÄRs auch in den kommenden Jahren tendenziell eher steigen denn fallen.
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