Die anhaltende Verunsicherung an den Finanzmärkten hat den Goldpreis am Montag erstmals seit längerem über die Marke von 2.000 Dollar getrieben. Doch nicht nur die Turbulenzen rund um die US-Banken und die Credit Suisse sorgen für dafür, dass der Preis für das Edelmetall steigt. Das ist ein weiterer Grund für ein mögliches Allzeithoch.
Am Markt wurde die rege Goldnachfrage mit der zunächst negativen Reaktion der Aktienbörsen auf die Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS begründet. Hintergrund der Rettungsaktion sind zahlreiche Probleme der Credit Suisse, die zuletzt zu erheblichen Turbulenzen im europäischen Bankensektor und an der Börse geführt hatten. Auch in der US-Bankenbranche herrscht seit einiger Zeit Unruhe.
Gold gilt unter Anlegern als klassischer sicherer Hafen, der in unruhigen Zeiten angelaufen wird. Im vergangenen Jahr wurde die Preisentwicklung durch die stark steigenden Zinsen und den aufwertenden US-Dollar gedämpft. Seit einigen Monaten geht es mit dem Preis aber wieder bergauf. Das Allzeithoch aus 2020 bei 2.075 Dollar ist nicht mehr weit entfernt.
Doch nicht nur die Unsicherheit am Markt ist ein Grund dafür, dass Gold steigt. Eine entscheidende Rolle spielt die Entwertung des Dollars. Bereits letzten Montag stellte die Fed eine Finanzspritze in Höhe von 150 Milliarden Dollar für die Silicon Valley Bank (SVB) zur Verfügung. Das entspricht etwa einem Neuntel der Maßnahmen, die infolge des Corona-Lockdowns im März 2020 ergriffen wurden. Damals stieg der Goldpreis in weniger als fünf Monaten um über 40 Prozent auf sein Allzeithoch.
Es sieht derzeit nicht danach aussieht, als würden die bisherigen Interventionen der Notenbanken ausreichen, um die Banken zu stabilisieren. Deshalb könnten weitere Liquiditätsprogramme ins Spiel kommen und Gold auf ein neues Allzeithoch steigen.
Derzeit spricht alles für höhere Goldpreise, da es entweder zu einer Verschärfung der Bankenkrise oder weiteren Liquiditätsmaßnahmen kommen wird. DER AKTIONÄR geht seit Anfang des Jahres von einem Allzeithoch in 2023 aus und bekräftigt seine Prognose.
(mit Material von dpa-AFX)