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Deutsche-Bank-Absturz: Alles aus und vorbei?

Deutsche-Bank-Absturz: Alles aus und vorbei?
Foto: ElsvanderGun/iStockphoto
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Fabian Strebin 03.02.2023, 08:17 Fabian Strebin

Die Deutsche Bank hat mit den gestern bekannt gegebenen Zahlen den Umbau, der seit 2019 lief, abgeschlossen. Obwohl der höchste Gewinn seit der Finanzkrise vermeldet wurde, schloss die Aktie rund 6,5 Prozent im Minus. Auf den ersten Blick ist das verwunderlich, doch dem Markt missfielen mehrere Aspekte des Zahlenwerks. So handeln Anleger jetzt.

Das beständig proklamierte Ziel einer Eigenkapitalrendite von 8,0 Prozent war am Ende das einzig konkrete, was nach drei Jahren Umbau auf dem Papier Bestand hatte. Die multiplen Krisen der letzten Zeit und die Sanierung an sich lassen darüber hinwegblicken. Die ausgewiesenen 9,4 Prozent erzielte das Management aber vor allem durch eine einmalige Steuergutschrift in den USA von 1,4 Milliarden Euro. Zusätzlich mit einem anderen Sondereffekt durch den Verkauf einer Geschäftseinheit hievte das die Rendite nach oben. Rechnet man das heraus, wäre die Eigenkapitalrendite nur bei 6,7 Prozent angekommen.

Aktienrückkäufe lassen auf sich warten

Zuletzt wurde kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs im Frühjahr letzten Jahres das Vorhaben, insgesamt acht Milliarden Euro an die Aktionäre zurückzugeben, beschlossen. Im letzten Jahr wurden erst 300 Millionen Euro ausgeschüttet, daher erhofften sich Anleger jetzt eine Wiederaufnahme des Rückkaufprogramms. Der Vorstand wich zwar bei der gestrigen Zahlenpräsentation nicht generell von dem Ziel ab bis 2025 da Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten durch den fortdauernden Krieg will man aber erstmal abwarten.

Sparten schwächeln

Im vierten Quartal schwächelte nun das erste Mal seit Christian Sewing CEO wurde die Investmentbanking-Sparte, das vom Konsens errechnete Gewinnziel wurde gerissen. Zudem kämpft die Vermögensverwaltungs-Tochter DWS Group mit größeren Mittelabflüssen und hat sich für das laufende Jahr kleinere Ziele gesetzt.

Verkaufen?

Sollten Anleger nun Gewinne mitnehmen und die Aktie meiden? Waren die Zahlen enttäuschend? Das würde völlig an der Realität vorbeigehen. Sicher gab es mehrere schwache Punkte im Zahlenwerk. Allerdings stand die Bank vor drei Jahren am Abgrund, selbst die wenigsten Experten glaubten, dass eine Sanierung gelingen könne. Ihnen wurde das Gegenteil bewiesen.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die wichtigste Botschaft der Zahlen ist vielleicht, dass die Erwartungen des Marktes mitunter zu hoch waren. Denn das Team um Sewing lieferte seit Quartalen immer ab, man hatte sich daran gewöhnt. Außerdem wichtig: Die Privatkundensparte, die Unternehmensbank und die DWS bringen addiert nun mehr Gewinn auf die Waage als die Investmentbank. Diese hat immer noch eine hohe Bedeutung, aber die übermäßige Abhängigkeit ist gebrochen und das Geschäftsmodell diversifizierter.

Der seit Herbst letzten Jahres bestehende Aufwärtstrend bei 11,15 Euro ist voll intakt, auch ein Test wäre kein Beinbruch. Die Börse wird nun ein paar Tage brauchen, um das Ergebnis zu verdauen. Generell sind die Aussichten aber nach wie vor positiv, vor einem Einstieg sollten Anleger aber abwarten, ob es noch zu einer größeren Korrektur kommt, oder nicht.

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