Die Eskalation im Nahen Osten hat Finanzwerte gestern nun doch eingeholt. Dabei rutschte die Commerzbank-Aktie fast auf den letzten Platz. Der Abwärtsdruck dürfte heute anhalten – zumindest bis zur Sitzung der US-Notenbank Fed.
Der offene Krieg zwischen Israel und dem Iran geht unvermindert weiter und belastet nun auch die Börsen. Der DAX verlor gestern rund ein Prozent, doch Einzelwerte schlossen teils deutlich tiefer. Die rote Laterne trug Fresenius Medical Care, dicht gefolgt von den Commerzbank-Papieren, die 4,3 Prozent nachgaben.
Damit haben die Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts die Märkte nun auch in Deutschland voll erwischt. Konjunktursensible Werte wie die Commerzbank sind davon besonders betroffen. Für Verunsicherung sorgt auch das weiterhin erratische Verhalten von US-Präsident Donald Trump. Ob die USA auf Seiten Israels direkt in den Konflikt eingreifen, ist weiterhin offen.
Im Fokus der Anleger steht heute auch die Sitzung der Zentralbank der USA, der Fed. Analysten erwarten zwar, dass die Währungshüter den Leitzins bei 4,25 bis 4,5 Prozent konstant halten. Allerdings schwelt weiterhin auch die Auseinandersetzung zwischen Präsident Trump und Fed-Chef Jerome Powell über die Höhe des Zinsniveaus.
Die aktuelle Unsicherheit dürfte Anleger auch auf die Bewertung schauen lassen, die gerade bei einigen Werten im europäischen Bankensektor nicht mehr günstig ist. Während die Branche mit einem KGV von 10 für das laufende Jahr bewertet wird, müssen Anleger für die Commerzbank das Zwölffache des Gewinns berappen.
DER AKTIONÄR hatte zuletzt gewarnt, dass bei der Commerzbank auch aufgrund der Bewertung die Luft nun dünner werden könnte. Möglicherweise haben gestern Anleger die allgemeine Marktphase zum Anlass genommen, Kursgewinne mitzunehmen. Neueinsteiger sollten sich noch gedulden. Es gibt aktuell aussichtsreichere Branchenvertreter in Europa. Mehr dazu lesen Sie im aktuellen AKTIONÄR – hier als ePaper.
Wer bereits Commerzbank-Aktien im Depot hat, bleibt an Bord und beachtet den Stopp bei 22,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank