Es musste so kommen. Nachdem die Aktienmärkte monatelang fast ohne Unterlass gestiegen waren, gab es im September die erste nennenswerte Korrektur. Dabei erwischte es einige Outperformer im Tech-Sektor besonders hart. Die Amazon-Aktie verzeichnete gar den schlechtesten September seit 2001.
Aktien- und Trendmuffel sehen solche Ereignisse als Bestätigung: Was hoch steigt, muss tief fallen – früher oder später. Dabei lagen selbst Anleger, die erst zu Jahresbeginn in Amazon investiert haben, am Korrektur-Tief im September noch mehr als 40 Prozent im Plus. Keine schlechte Rendite für einen Wert, dem seit Jahren nachgesagt wird, er sei längst zu gut gelaufen, um ihn noch zu kaufen.
Amazon ist kein Einzelfall. Vielmehr zählt der Kauf trendstarker Aktien zu den verlässlichsten Wegen, um langfristig eine Überrendite zu erzielen. Das bestätigt unter anderem eine DER-AKTIONÄR-Auswertung: Wer Aktien aus dem HDAX-Universum kauft, die auf einem 5-Jahres-Hoch notieren, und nach einem Jahr wieder verkauft, schneidet deutlich besser ab als der Index. Outperformance: fast 5,8 Prozent jährlich! Der Renditeunterschied kann im Laufe eines Anlegerlebens bei einer Anfangsinvestition von 20.000 Euro mehrere Hundertausend Euro ausmachen. Konkret: Von Dezember 1994 bis September 2020 wären Marktfolger auf einen Gesamtertrag von 125.113 Euro gekommen, Trendfolger hätten dagegen 482.462 Euro eingestrichen.