Der zweite Horror-Unfall mit einem SU7 von Xiaomi dürfte Konsequenzen für die gesamte Branche haben. Wie Bloomberg berichtete, könnte China bald strengere Sicherheitsstandards für Autotüren einführen. Die Aktie von Xiaomi fällt am Donnerstag in erster Reaktion auf die News auf ein neues Mehrmonatstief.
Wie die Ermittlungen gezeigt hätten, sei ein – mutmaßlich betrunkener – Fahrer am Montag nach einem Zusammenstoß ums Leben gekommen. Eine entscheidende Rolle bei dem Unglück hätten dabei die Türen des Wagens gespielt. Diese hätten sich nicht öffnen lassen, was das Schicksal des Fahrers im brennenden Auto besiegelt hätte. Da dies bereits der zweite Vorfall dieser Art seit Anfang des Jahres war, forderte Li Yanwei, Berater der China Automobile Dealers Association, dass Autohersteller ihre Richtlinien für Türen beziehungsweise Türgriffe ändern müssen.
Zur Erklärung: Von außen benutzt der SU7 sogenannte halb-versteckte (semi-hidden) Türgriffe, die optisch möglichst bündig mit der Karosserie abschließen, um den Luftwiderstand zu verringern. Die Griffe werden motorisch oder elektronisch angesteuert – das heißt, ein Motor aktiviert das Schließ-/Entriegelungssystem, damit der Griff ausfährt oder die Tür entriegelt wird. Im Innenraum ist jede der vier Türen mit einem mechanischen Notfreigriff ausgestattet, der bei Ausfall des elektronischen Systems in Notfällen verwendet werden kann. Dieser befindet sich meist in der Innentürverkleidung oder im Türfachbereich und kann durch Hochziehen aktiviert werden, um rein mechanisch die Tür zu öffnen. Wenn das elektronische Türsystem normal funktioniert, kann die Tür per App, Zentralverriegelung oder über das Fahrzeugdisplay entriegelt werden. Bei Kollisionen oder anderen Notfällen sorgt eine Unfall-Entriegelungsfunktion zusätzlich dafür, dass Türen automatisch oder per Sicherheitssystem entriegelt werden. Diese Funktion scheint jedoch nicht einwandfrei zu funktionieren, wie die tragischen Unfälle zeigen.
Das chinesische Industrieministerium (MIIT) hatte deshalb bereits im September vorgeschlagen, dass in China hergestellte Fahrzeuge künftig mechanisch bedienbare Türen, die man sowohl von innen als auch von außen öffnen kann, haben müssen.
Der erneute Unfall hat für Verunsicherung am Markt gesorgt. Diese dürfte mit neuen Vorgaben durch das MIIT allerdings weichen. DER AKTIONÄR hält deshalb aktuell an seiner Position im Echtgeld-Depot fest. Weitere vielversprechende Aktien aus dem Reich der Mitte mit dreistelligem Kurspotenzial finden Sie im China Stock Report. Bereits in der kommenden Woche erhalten Abonnenten den nächsten heißen Aktien-Tipp. Wer noch mit dabei sein möchte, bestellt einfach den China Stock Report und erhält dann umgehend alle wichtigen Informationen zur neuen China-KI-Spekulation sowie die WKN.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Xiaomi befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
16.10.2025, 11:21