Nun ist es offiziell: Warren Buffett hat wieder zugeschlagen. Berkshire Hathaway erwirbt die Petrochemie-Sparte von Occidental Petroleum für 9,7 Milliarden Dollar. Der größte Zukauf seit drei Jahren könnte der letzte große Deal des „Orakels von Omaha” sein, bevor Buffett zum Jahreswechsel die Leitung seiner Beteiligungsgesellschaft an Greg Abel übergibt.
Warren Buffett, der 95-jährige Starinvestor, der den Spitzen "Orakel von Omaha" trägt, demonstriert erneut sein Gespür für smarte Investitionen: Seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway hat wie erwartet einen Vertrag über den Kauf der Petrochemie-Tochter OxyChem von Occidental Petroleum unterzeichnet. Der Preis: 9,7 Milliarden US-Dollar in bar.
Damit markiert der Deal den größten Erwerb des Konglomerats seit 2022, als Berkshire den Versicherer Alleghany für 11,6 Milliarden Dollar übernahm. Nachdem der Konzern zuletzt auf 344 Milliarden Dollar an Bargeldreserven saß, fließt das Geld nun in neue Investitionen.
Das Berkshire bei Occidental zugriff ist nicht verwunderlich: Buffets Holding ist seit Jahren Großaktionär: Die erste Beteiligung datiert auf 2019 zurück, als Berkshire Occidental bei der Übernahme von Anadarko Petroleum mit 10 Milliarden Dollar unterstützte und im Gegenzug Vorzugsaktien sowie Optionsscheine erhielt. Ende Juni hielt das Unternehmen bereits einen Anteil von rund 28 Prozent.
Gleichzeitig hat Buffett in der Vergangenheit jedoch wiederholt betont, dass er keine vollständige Übernahme plant – stattdessen setzt er auf strategische Partnerschaften.
OxyChem, die Petrochemie-Sparte, produziert Chemikalien für Wasseraufbereitung, Gesundheitswesen und andere gewerbliche Anwendungen. Occidental plant, einen Großteil der Erlöse – rund 6,5 Milliarden Dollar – zur Tilgung von Schulden einzusetzen.
CEO Vicki Hollub sieht darin den entscheidenden Schritt für eine Rückkehr zu Aktienrückkäufen: "Das Problem war, unsere Schulden schneller zu reduzieren [..] Aktionäre können sich nun wohler fühlen, Positionen aufzustocken und Neueinsteiger werden kommen", sagte Hollub im CNBC-Format "Squawk Box". "Jetzt starten wir unser Aktienrückkaufprogramm wieder – das ist der letzte Baustein in unserer Transformation, die vor zehn Jahren begann."
An der Wall Street geht es für die Occidental-Aktie vorbörslich um rund ein Prozent nach oben. Damit nimmt das Papier wieder Kurs auf den Widerstand bei 48,10 Dollar. Gelingt der Sprung darüber, wäre das nächste Etappenziel die 50-Dollar-Marke. Die Papiere von Berkshire fallen hingegen um 0,3 Prozent. Seit Jahresbeginn hat die Buffett-Holding dennoch ein Kursplus von rund zehn Prozent erzielt.
Während keine der beiden Aktien aktuell eine laufende Empfehlung ist, dürfte sich der Deal langfristig für Berkshire und damit auch für den Investment Legends Index auszahlen. Dieser umfasst neben Berkshire Hathaway neun weitere prominente Beteiligungsgesellschaften. Weitere Infos zum Index finden Sie hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Occidental Petroleum.
02.10.2025, 14:05