Die europäische Autoindustrie hat weiterhin mit Nachfrageproblemen zu kämpfen. Nachdem jüngst Volkswagen einen Produktionsstopp in seinem Werk in Hannover verkündet hatte, trifft es nun den Rivalen Stellantis. Wie der Mehrmarkenkonzern (unter anderem Opel, Peugeot und Fiat) mitteilte, wird die Produktion an diesen Standorten gestoppt.
Grund für die Fertigungsunterbrechung in sechs europäischen Werken ist die anhaltend schwache Nachfrage, die zu überquellenden Lagerbeständen geführt hat. Wie die französische Finanzzeitung Les Echos berichtet, stehen daher an Standorten in Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Spanien (Saragossa und Madrid) die Bänder teilweise für mehrere Wochen still.
Stellantis-Sprecher in Frankreich und Italien bestätigten die Maßnahmen, während der polnische Vertreter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP den Stopp zwar einräumte, aber keine Details zur Dauer nannte. Die Pausen dienen laut Konzernseite dem Ausgleich der zu hohen Lagerbestände und sollen kurzfristig wirken.
Der nun verkündete Produktionsstopp bei Stellantis kommt jedoch nicht überraschend: Im Juli 2025 meldete Stellantis für das erste Halbjahr einen Milliardenverlust und verwies auf die US-Zollpolitik als einen der Hauptgründe für die schwache Entwicklung.
Doch nicht nur bei Stellantis läuft es schleppend: Der gesamte europäische Automarkt leidet unter rückläufigen Absatzzahlen, teils bedingt durch hohe Zinsen, Inflation und den Übergang zu Elektrofahrzeugen. Hinzu kommt die wachsende Konkurrenz aus China, wo Hersteller wie BYD und Geely mit günstigen Modellen den Markt überschwemmen.
Die Stellantis-Aktie verliert nach der Nachricht am späten Donnerstagnachmittag rund drei Prozent. Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits mehr als ein Drittel an Wert eingebüßt. Ein Einstieg drängt sich jedoch noch immer nicht auf, zumal die Aussichten für die Branche alles andere als rosig sind. Auch Rivale Volkswagen ist derzeit keine laufende Empfehlung. Stattdessen favorisiert DER AKTIONÄR BMW.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Stellantis.
24.09.2025, 16:45