Egal ob das Ende der ultralockeren Geldpolitik ansteht oder der Immobilienkonzern Evergrande von der chinesischen Regierung aufgegeben wird – eine halbe Stunde nach US-Handelsstart zeigt sich der Dow Jones rund 1,2 Prozent im Plus. Noch reiten die Anleger die Notenbank-Geldflutwelle damit unbeeindruckt weiter.
Kein Wunder, denn die Federal Reserve hält an ihrer sehr lockeren Geldpolitik zunächst fest: Der Leitzins bleibt unverändert niedrig und auch die Wertpapierkäufe werden fortgesetzt. Erst bei der nächsten Sitzung Anfang November könnte eine Drosselung der monatlichen Käufe von derzeit 120 Milliarden Dollar beschlossen werden.
Die US-Notenbank Fed habe damit eine weitere Lektion darin erteilt, „wie man die Märkte sanft massiert, damit sie akzeptieren, dass eine Straffung bevorsteht“, kommentierte Analyst Neil Wilson von Markets.com. Also kein Zins-Gespenst, sondern eher „business as usual“. Bereits im späten Handel am Mittwoch hatten die Anleger erleichtert auf den Fed-Entscheid reagiert.
Einzelwerte im Fokus
Unter den Einzelaktien steht heute Salesforce im Fokus. Der US-Softwarekonzern holt nach der Übernahme des Büro-Messengers Slack im Wettbewerb mit dem deutschen Konkurrenten SAP weiter auf. Im Geschäftsjahr 2022/23 werde sich der Umsatz zwischen 31,65 und 31,80 Milliarden Dollar bewegen, hieß es. Zudem rechnet Salesforce dann mit einer bereinigten operativen Marge von rund 20 Prozent. Die Aktie legte vorbörslich um 3,2 Prozent zu.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem Mittel von BioNTech/Pfizer für ältere Menschen und Risikogruppen genehmigt. Die Papiere von BioNTech stiegen im frühen Handel satte 3,7 Prozent, jene von Pfizer 1,1 Prozent.
Dell Technologies kündigte ein Aktienrückkaufprogramm sowie die Zahlung einer vierteljährlichen Dividende ab dem erste Geschäftsquartal 2023 an. Zudem gab der PC-Hersteller langfristige Geschäftsziele bekannt. Das Unternehmen erwartet bis zum Geschäftsjahr 2026 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 3 bis 4 Prozent und einen Anstieg des Gewinns je Aktie von über 6 Prozent. Dell-Titel notierten zuletzt rund vier Prozent höher.
Mit Material von dpaAFX.