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05.01.2022 Maximilian Völkl

Uniper fällt ans MDAX-Ende – die Folgen des Gaspreis-Schocks

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Uniper

Wegen der Turbulenzen an den Rohstoffmärkten hat sich Uniper Unterstützung in Milliardenhöhe bei der Mutter Fortum und der Förderbank KfW besorgt. Zudem sei ein revolvierender Kreditrahmen bei den Kernbanken des Konzerns im vollen Volumen von 1,8 Milliarden Euro abgerufen worden, teilte der Versroger mit. Mit einem Minus von mehr als zwei Prozent trägt Uniper am Mittwoch die rote Laterne im MDAX.

Mit Fortum wurde den Angaben zufolge ein Vertrag abgeschlossen, der den Düsseldorfern einen Finanzierungsrahmen von bis zu acht Milliarden Euro zusichert. Dabei handele es sich um die Ausweitung einer bereits bestehenden Vereinbarung, erklärte ein Uniper-Sprecher am Mittwoch auf Nachfrage. Zum Ende des dritten Quartals hatte Uniper rund 800 Millionen Euro in Anspruch genommen. Von der nun erweiterten Kreditzusage, sei ein „signifikanter“ Teil genutzt, sagte der Sprecher weiter. Eine genaue Zahl nannte er nicht.

Fortum hält aktuell mehr als drei Viertel der Anteile an den Düsseldorfern, eine Aufstockung ist denkbar. So hatten sich die Finnen nur bis Ende 2021 verpflichtet, auf einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag inklusive eines Herausdrängens der Kleinanleger zu verzichten. Die Aktien von Fortum fielen an der finnischen Börse um zweieinhalb Prozent.

Zusätzlich sei mit der staatlichen KfW-Bank ein Kreditrahmen von bis zu 2 Milliarden Euro vereinbart worden, der bis Ende April dieses Jahres laufe, hieß es weiter. Dabei handele es sich eher um eine Absicherung für den Fall extremer Marktentwicklungen. Der Kredit sei noch nicht in Anspruch genommen worden.

Quelle: Uniper
Uniper-CFO Tiina Tuomela verschafft dem Konzern mehr Spielraum gegenüber extremen Marktentwicklungen.

Sicherheit schaffen

Mit den nun bekannt gegebenen Maßnahmen will Uniper widerstandsfähiger gegenüber künftigen, extremen Marktentwicklungen werden. So erfordern steigende Rohstoffpreise höhere Sicherungsleistungen von dem Konzern. Der konkrete Bedarf an mehr Liquidität bei Uniper gehe zurück auf eine Situation Ende Dezember, erklärte der Sprecher.

Kurz vor Weihnachten hatte sich der Anstieg der Gaspreise nochmals beschleunigt, wenngleich sie jüngst wieder gefallen sind, ist Gas weiterhin deutlich teurer als noch vor einem Jahr. Und dabei hatte Unipers Finanzchefin Tiina Tuomela bereits Anfang November bei der Zahlenvorlage für die ersten neun Monate auf einen starken Wettbewerb bei der Nachfrage nach Gas hingewiesen.

Gas- und Stromkonzerne wie Uniper nutzen beim An- und Verkauf Sicherungsgeschäften. Diese werden oftmals schon deutlich vor der Lieferung abgeschlossen. Kommt es in der Zwischenzeit - wie zuletzt - zu starken Preisänderungen an den Großhandelsmärkten, müssen für diese Sicherungsgeschäfte Vorauszahlungen geleistet werden.

Keine Folgen für Ergebnisse

Uniper betont aber, dass im Zuge höhere Rohstoffpreise auch der Wert zugrundeliegender Vermögenswerte im Gas- und Stromportfolio steige. Somit hätten die Effekte keine nachteiligen Auswirkungen auf die Ertragslage.

Deshalb hat Uniper jetzt auch keine Veränderungen an dem Ausblick für das Geschäftsjahr vorgenommen. Laut der Ende Oktober angehobenen Prognose erwartet das Management im Gesamtjahr 2021 ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) von 1,05 bis 1,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich sollen bereinigt 0,85 bis 1,05 Milliarden Euro übrig bleiben.

Uniper (WKN: UNSE01)

Der höhere Finanzbedarf ist nicht gerade positiv, zudem deutet der neue Vertrag mit Fortum nicht unbedingt auf eine zeitnahe Übernahme hin. Doch Sorgen müssen sich Anleger deshalb nicht machen. Die operative Entwicklung bei Uniper wird nicht beeinträchtigt und läuft weiter gut. Nach der Rallye der vergangenen Monate ist auch das Chartbild trotz Rücksetzer unverändert stark. Die Aktie bleibt auf der Empfehlungsliste.

Mit Material von dpa-AFX

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