Die viel beachtete Aufsichtsratssitzung der Thyssekrupp AG am heutigen Freitag ist zu Ende und die Ergebnisse liegen der Öffentlichkeit vor. Neben der Vertragsverlängerung für Miguel López wurden weitere wichtige Punkte zur geplanten Abspaltung Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) von den Aufsehern festgezurrt.
López sein CEO-Vertrag wurde um fünf Jahre verlängert und hat nun eine Laufzeit bis Ende Mai 2031. Erst in dieser Woche hatte der stellvertretende Aufsichtsratschef des Stahlherstellers, Jürgen Kerner, die vorzeitige Vertragsverlängerung kritisiert (DER AKTIONÄR berichtete).
Der Aufsichtsrat brachte außerdem die geplante Verselbstständigung der Marineschiffbausparte TKMS (Thyssenkrupp Marine Systems) auf den Weg. Thyssenkrupp will dabei das Marinegeschäft unter einer neuen Holding-Gesellschaft bündeln. 49 Prozent der TKMS-Aktien sollen dann an die Thyssenkrupp-Aktionärinnen und Aktionäre übertragen werden - im Verhältnis ihrer Beteiligung. Sie würden damit zu unmittelbaren Anteilseignern von TKMS. Der Mutterkonzern Thyssenkrupp will die Mehrheit von 51 Prozent behalten.
Beschlossen werden soll dies bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am 8. August, wie der Aufsichtsrat nun beschloss. Die Aktien sollen anschließend an der Börse notiert werden. Dies soll noch dieses Jahr geschehen.
Die geplante Verselbstständigung von TKMS hat bei der Aktie von Thyssenkrupp in den zurückliegenden Monaten für eine Neubewertung gesorgt. Intraday baut der MDAX-Wert die Kursgewinne auf rund fünf Prozent nach den Ergebnissen der Aufsichtsratssitzung aus und notiert wieder im Bereich der Marke von 9,00 Euro.
Die Vertragsverlängerung mit CEO López ist ein Vertrauenssignal in die geplante Strategie des Managers. Mit der Abspaltung von TKMS sollen verborgene Werte im Konzernverbund gehoben werden. Spekulativ ausgerichtete Anleger können darauf setzen, dass die Strategie aufgeht und der Titel schon bald wieder zweistellig notiert.