Die jüngsten Absatzzahlen zeigen es: Der Absatz der Premium-Elektroautos Model S und X war zuletzt rückläufig. Heute meldet sich Goldman Sachs und ist der Meinung: Auch künftig wird hier kein Wachstum mehr erzielt. „Die Nachfrage nach den etablierten Produkten scheint bei Stückzahlen von knapp unter 0,1 Millionen pro Jahr ein Plateau auszubilden.“
Auch das Verfehlen der Model-3-Produktionsziele für 2017 wird von den Analysten thematisiert. „Die Margen für das 2. Halbjahr dürften enttäuschen.“
Die Analysten senken das Kursziel für die Aktie von 190 auf 180 Dollar. Im Herbst 2016 lag das Ziel noch bei 240 Dollar und wurde seit dem immer wieder gesenkt. Die meisten Analysten sind jedoch optimistischer: Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 300 Dollar, 8 raten zum Kauf nur 6 zum Verkauf.
Das „Anti-Selling“ von Musk hat nur bedingt Erfolg: Viele Kunden, die bisher die mindestens doppelt so teueren Model X oder Model S gekauft haben, schwenken auf das Model 3 um. Von den alten Modellen wurden im Q2 rund 22.000 Fahrzeuge verkauft – im vorherigen Quartal waren es noch 25.000. Als Grund nennt Elon Musk Probleme mit neuen Batterien – doch das ist wohl nur die halbe Wahrheit. Vor allem der Erfolg des Model 3 drückt die Nachfrage.
Fazit bleibt: Model S und Model X sind kein Grund mehr, die hoch bewertete Aktie zu kaufen – es ist alleine die Hoffnung auf gute Ergebnisse durch das Model 3 und das später folgende Model Y. Wenn die Vorfreude des Starts der Produktion vorbei ist, wird sich der Fokus auf die Marge des Model 3 richten. Da genaue Preise noch nicht bekannt sind, ist eine Vorhersage schwer. Berenberg etwa erwartet hohe Gewinne durch eine außergewöhnlich moderne Fertigung – Hedgefondsmanager Mark Spiegel sieht hingegen keine Chance, dass die bisher defizitäre Tesla seine Profitablität mit einem nur halb so teueren Fahrzeug verbessern kann.