Erneut schlechte Nachrichten für Tesla: Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat eine neue Untersuchung gegen den Elektroauto-Pionier eingeleitet. Im Fokus stehen erhebliche Verzögerungen bei der Meldung von Unfällen, an denen Fahrassistenzsysteme beteiligt waren. Das erhöht den Druck auf den von Elon Musk geführten Konzern weiter.
Konkret wirft die Behörde Tesla vor, zahlreiche Unfallberichte erst Monate nach den eigentlichen Vorfällen eingereicht zu haben. Gesetzlich vorgeschrieben ist jedoch eine Meldefrist von nur einem bis fünf Tagen, nachdem ein Unternehmen von einem solchen Crash Kenntnis erlangt hat. Die Diskrepanz ist erheblich und hat nun die Aufseher auf den Plan gerufen. In einer offiziellen Mitteilung erklärte die NHTSA, sie eröffne eine sogenannte Audit-Prüfung, um die Ursachen und das Ausmaß der potenziellen Versäumnisse aufzuklären.
Teslas Erklärung auf dem Prüfstand
Tesla selbst soll die Verspätungen gegenüber der NHTSA mit einem „Problem bei der Datenerfassung“ begründet haben. Dieses sei inzwischen behoben, so der Konzern. Doch die Behörde gibt sich mit dieser Erklärung offenbar nicht zufrieden und will nun genau prüfen, „die Ursache der potenziellen Verzögerungen, den Umfang solcher Verzögerungen und die von Tesla entwickelten Abhilfemaßnahmen“. Zudem wird untersucht, ob noch weitere Berichte ausstehen und ob die eingereichten Daten vollständig waren.
Kein Einzelfall: Die Liste der Baustellen wird länger
Für Tesla kommt die neue Untersuchung zur Unzeit. Der Konzern steht bereits wegen mehrerer anderer Vorfälle unter genauer Beobachtung der NHTSA. So laufen bereits Ermittlungen zu Unfällen mit dem als „Full Self-Driving“ vermarkteten System bei schlechten Sichtverhältnissen, von denen rund 2,4 Millionen Fahrzeuge betroffen sind. Auch eine Funktion zum ferngesteuerten Bewegen der Autos sowie der jüngst gestartete Einsatz von Robotaxis in Austin, Texas, haben die Regulierer auf den Plan gerufen.
Auch wenn die Untersuchung womöglich nur geringe Auswirkungen auf die Tesla-Aktie hat, wirft sie dennoch kein gutes Licht auf den Konzern, der sich in letzter Zeit vielen Negativnachrichten gegenübersieht. Anleger bleiben daher weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
21.08.2025, 21:22