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Tesla: 300 Millionen von Steuerzahlern für Giga Berlin?

Tesla: 300 Millionen von Steuerzahlern für Giga Berlin?
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Martin Mrowka 17.11.2019 Martin Mrowka

Der US-Elektroauto-Hersteller Tesla will bis zu vier Milliarden Euro in die geplante "Gigafactory" in Grünheide bei Berlin investieren. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist dies als Summe für mehrere Ausbaustufen der geplanten Ansiedlung in Brandenburg im Gespräch. Der deutsche Staat kommt den Amerikanern mit Subventionen entgegen. Der Tesla-Aktie dürfte das gut tun.

In einer ersten Stufe sind der Brandenburger Landesregierung zufolge in Grünheide (Kreis Oder-Spree) über 3.000 Arbeitsplätze geplant, bis zu 8.000 könnten es nach einem Ausbau werden. Die Bauarbeiten sollen bereits in wenigen Monaten beginnen. Der Start der Bauarbeiten nahe der Autobahn A10 ist für das erste Quartal 2020 geplant.

Bisher ist offen, ob Tesla die nötigen Unterlagen Stück für Stück oder als Sammelantrag einreicht. Auf dem vorgesehenen Fabrik-Grundstück muss noch Wald abgeholzt werden, Tesla will aber laut Brandenburger Regierung die dreifache Menge wieder aufforsten lassen. In Grünheide sollen jährlich bis zu 150.000 Elektro-Autos produzieren.

Die Fabrik soll nach aktuellem Planungsstand bereits Ende 2021 in Betrieb gehen und zunächst den künftigen Kompakt-Sportgeländewagen Model Y sowie auch Batterien und Antriebe bauen. Tesla-Chef Elon Musk hatte auch angekündigt, ein Ingenieurs- und Designzentrum in Berlin anzusiedeln.

Die US-Firma habe bereits formlos einen Antrag auf staatliche Förderung gestellt, heißt es. Tesla kann laut Bild am Sonntag mit EU-Zuschüssen von rund 300 Millionen Euro rechnen. Die EU muss den Subventionen noch zustimmen. Eine Entscheidung darüber wird allerdings erst möglich sein, wenn ein formaler Antrag mit den genauen Eckdaten der Fertigung eingegangen ist.

Kritiker befürchten, dass mit dem Geld der Steuerzahler eine Gefahr für die deutschen Autobauer finanziert werden könnte. Doch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) wiegelt ab: "Die deutschen Konzerne werden milliardenschwere Investitionen in neue Fahrzeug-Technologien tätigen. Ich bin sicher, dass sie weiter an der Spitze bleiben werden", erklärte der Vizekanzler gegenüber dem Tagesspiegel vom Sonntag.

Die Tesla-Aktie profitierte in den vergangenen Tagen und erreichte in der vergangenen Woche bei gut 354 Dollar den höchsten Stand des Jahres. Damit nähert sich die US-Aktie der Widerstandszone zwischen 375 Dollar und dem Allzeithoch bei 383 Dollar Mitte 2017.


Tesla (WKN: A1CX3T)

Unterstützung für die Aktie kommt auch aus China. Wie Bloomberg vor zwei Tagen berichtete, hat das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie nun die Genehmigung für die Serienfertigung in der Gigafactory in Shanghai erteilt. Erst im Januar hatte Tesla den Grundstein für sein neues, gut zwei Milliarden Dollar teures Werk in Shanghai gelegt, das in der ersten Phase voraussichtlich 250.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren wird.

Die Gigafactory 3, die noch in diesem Jahr die ersten Tesla-Fahrzeuge produzieren soll, wird es Tesla nicht nur ermöglichen, die Preise für Elektrofahrzeuge in China zu senken und so neue Kunden zu locken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur globalen Marge und Rentabilität des Unternehmens leisten.  (Mit Material von dpa-AFX)

Tesla macht noch keine Gewinne, sondern investiert weiter in ganz großem Stil. Wenn sich die Vorschüsse in echte Massen-Verkäufe wandeln, dürfte der US-Konzern auch die Gewinnzone erreichen. In den aktuellen Kursen sind jedoch bereits viele Vorschusslorbeeren enthalten. Kurssprünge wie zuletzt sind kaum zu erwarten. Längerfristig bleiben die Chancen allerdings gut. Die Tesla-Aktie ist im Depot 2030 und wird in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR ausführlich vorgestellt.

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.

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