Im verhaltenen Marktumfeld zählt die Aktie von T-Mobile US zu Wochenbeginn zu den schwächeren Werten an der Wall Street. Für etwas Verunsicherung sorgt die Bekanntgabe, dass es einen Wechsel auf dem Chefposten geben wird. Auch die Mutter Deutsche Telekom verliert im Sog der wichtigen Tochter an Boden.
Zum 1. November wird Srini Gopalan, der bisher für das operative Geschäft zuständig ist, auf den langjährigen Konzernchef Mike Sievert folgen. Sievert wiederum wird dann auf den neu geschaffenen Posten des Vize-Verwaltungsratsvorsitzenden wechseln. Ganz überraschend kommt die Entwicklung nicht. Gopalan, ehemaliger Deutschland-Chef der Telekom, ist seit März Vorstand bei T-Mobile und galt bereits als potenzieller künftiger Chef, seit Juni gab es zudem Spekulationen über einen Rücktritt Sieverts.
Dennoch herrscht am Markt naturgemäß zunächst einmal etwas Unsicherheit. Unter Sievert konnte T-Mobile US ein Rekordwachstum verzeichnen, gewann zunehmend Marktanteile gegenüber den Wettbewerbern AT&T und Verizon und legte entsprechend starke Finanzzahlen vor. Der Konzern will deshalb auch operativ am Kurs festhalten. Gopalan werde die „Un-carrier“-Strategie fortsetzen, so T-Mobile US. Mit monatlich kündbaren Verträgen, attraktiven Leistungsangeboten und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis hat sich T-Mobile US über die vergangenen Jahre vom Sorgenkind zum Wachstumsmotor der Telekom entwickelt.
T-Mobile US kommt 2025 nach Jahren steigender Aktienkurse weiter nicht in Fahrt. Anleger sollten sich wegen des Chefwechsels keine Sorgen machen, da sich an der Erfolgsstrategie wenig ändern dürfte. Dennoch ist die Aktie als defensiver Wert gerade auch im Umfeld wieder sinkender Zinsen derzeit bei Anlegern weniger gefragt. Der Stoppkurs bei 190 Euro sollte beachtet werden. Die Mutter Deutsche Telekom leidet ebenfalls unter der Schwäche der wichtigen Tochter. Hier liegt der Stopp bei 28,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.
22.09.2025, 16:31