Die Kassen des Bitcoin-Giganten Strategy klingeln lauter denn je. Dank der fulminanten Rally der Kryptowährung meldet das Unternehmen für das zweite Quartal einen Rekordgewinn. Doch damit nicht genug: Eine frische Kapitalerhöhung über 4,2 Milliarden Dollar soll die Kriegskasse für weitere Bitcoin-Käufe füllen.
Der operative Gewinn belief sich auf 14,03 Milliarden Dollar – ein Anstieg von über 7.100 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dieser gigantische Sprung ist hauptsächlich auf einen unrealisierten Gewinn von 14 Milliarden Dollar aus den digitalen Vermögenswerten in der Bilanz zurückzuführen.
You can put lipstick on a pig, but it’s still a pig
Grund für diesen Anstieg ist, dass es sich erst um den zweiten Quartalsbericht handelt, in dem das Unternehmen die Fair-Value-Bilanzierung anwenden darf. Hätte Strategy nämlich dieselbe Bilanzierungsmethode wie im vergangenen Jahr anwenden müssen, wäre ein operativer Verlust von rund 200 Millionen Dollar entstanden, der nahezu unverändert zum Vorjahresquartal wäre.
Der Nettogewinn erreichte 10,02 Milliarden Dollar oder 32,60 Dollar pro Aktie. Im Vorjahreszeitraum stand hier noch, aufgrund der anderen Bilanzierungsmethode, ein kleiner Verlust zu Buche. Auch der Gesamtumsatz legte leicht auf 114,5 Millionen Dollar zu, was jedoch im Schatten der gigantischen Gewinne aus der Bitcoin-Wette steht.
„Diese Finanzergebnisse, die auf dem Umfang und der Performance unserer Bitcoin-Bilanz aufbauen, stellen für das Unternehmen Allzeithochs dar und gehören zu den erfolgreichsten Quartalsergebnissen der größten börsennotierten Unternehmen der Welt“, kommentierte Finanzvorstand Andrew Kang die Zahlen sichtlich zufrieden.
Der Bitcoin-Schatz wächst und wächst
Strategy sitzt mittlerweile auf einem wahren digitalen Goldschatz. Aktuell hält das Unternehmen 628.791 BTC. Die Gesamtkosten für diesen Bestand belaufen sich auf 46,07 Milliarden Dollar, was einem durchschnittlichen Einkaufspreis von 73.277 Dollar pro Bitcoin entspricht.
Doch das Management um den bekannten Bitcoin-Bullen Michael Saylor denkt nicht ans Verkaufen – im Gegenteil. Nahezu zeitgleich mit den Quartalszahlen kündigte Strategy eine neue Kapitalmaßnahme an: Ein Offering für die STRC-Vorzugsaktien über 4,2 Milliarden Dollar soll frisches Geld in die Kassen spülen, das ausschließlich für den Erwerb weiterer Bitcoins verwendet werden soll. Gleichzeitig wurden die Jahresziele für die „BTC Rendite“ auf 30 Prozent und den „BTC Dollar Gewinn“ auf 20 Milliarden Dollar angehoben.
Auch wenn sich die Zahlen durchaus beeindruckend lesen, sind sie durch die neue Fair-Value-Bilanzierung deutlich aufgehübscht. DER AKTIONÄR bleibt daher bei seiner Empfehlung, in Bitcoin selbst oder einen passenden ETP zu investieren, statt in die Strategy-Aktie.
Die nxtAssets GmbH, an welcher die Börsenmedien AG unmittelbar eine Beteiligung hält, ist Emittentin des Finanzprodukts: nxtAssets Bitcoin direct ETP.
01.08.2025, 08:30