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13.06.2022 Carsten Kaletta

Schlussglocke: Indizes wegen Inflationssorgen tiefrot – Nasdaq auf niedrigstem Stand seit November 2020 – Amazon und Tesla unter Druck

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Nasdaq 100

Die US-Börsen sind am Montag angesichts zunehmender Zins- und Rezessionssorgen weiter abgesackt. Marktteilnehmer fürchteten zwei Tage vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, dass die unerwartet hohe Inflation die Währungshüter zu noch deutlicheren Zinsanhebungen bewegen könnte. Unter Druck standen einmal mehr vor allem die Aktien von Technologieunternehmen: Deren Auswahlindex Nasdaq 100 erreichte den tiefsten Stand seit November 2020 und büßte letztlich 4,6 Prozent auf 11.288 Punkte ein.

Nasdaq 100 (WKN: CG3AA3)

Der marktbreite S&P 500 schloss nach dem tiefsten Stand seit März 2021 mit einem Minus von 3,88 Prozent bei 3.750 Zählern. Gegenüber dem Rekordhoch im Januar bedeutet das zudem einen Rückgang um deutlich mehr als 20 Prozent, womit das Börsenbarometer nach gängiger Definition einen Bärenmarkt signalisiert. Der Leitindex Dow Jones verlor am Ende 2,8 Prozent auf 30.517 Punkte. Zeitweise notierte er auf dem tiefsten Stand seit Februar 2021 - die Erholung in der zweiten Maihälfte ist damit verpufft.

S&P 500 (WKN: CG3AA5)

Es herrsche Nervosität, "weil sich neben der Inflationsdynamik zusätzlich ein Konsumrückgang abzeichnet. Das würde die Wirtschaft doppelt treffen und zu Konjunkturrückgängen führen", sagte Andreas Lipkow von der Comdirect. Zudem stoße das erneut aufkeimende Covid-Thema in China auf blanke Nerven bei den Investoren.

"In New York geht (zudem) die Angst um, dass nun auch großkapitalisierte Technologieaktien wie Tesla und Apple, die aus technischer Sicht bislang noch keine Trendwendeformation ausgebildet haben, ebenso drehen", ergänzte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

Dagegen halten die Marktstrategen der US-Bank JPMorgan um Marko Kolanovi den Kursrutsch der vergangenen Tage für übertrieben. Die deutlichen Verluste und der "Ausverkauf" bei den Krypto-Währungen preisten ein Rezessionsrisiko schon mehr als angemessen ein. Die Experten setzen auf eine positive Überraschung durch die Währungshüter sowie eine Kurserholung in der zweiten Jahreshälfte. Dafür sprächen ein immer noch starker Konsum, eine Befreiung der Wirtschaft von den Restriktionen der Corona-Pandemie und wirtschaftliche Stimulierungsmaßnahmen in China.

Anlegern raten sie, vor allem auf Titel mit nun vergleichsweise niedrigen Bewertungen wie die besonders innovativer Unternehmen, Firmen mit einem starken Engagement in China, kleinere Unternehmen und Biotech zu setzen.

Unter den ohnehin geprügelten Technologietiteln stach am Montag Amazon mit einem Kursverlust von knapp fünfeinhalb Prozent negativ heraus. Einem Medienbericht zufolge hat der weltgrößte Online-Händler im Konflikt mit den Wettbewerbsbehörden der EU angeboten, die Nutzung von Verbkäuferdaten zu begrenzen und die Sichtbarkeit von Produkten der Konkurrenz auf der Plattform zu verbessern.

Tesla-Papiere verloren über sieben Prozent, obwohl mit dem Elektroautobauer ein weiteres großes US-Unternehmen einen Aktiensplit angekündigt hat, um seine Anteilscheine günstiger für Kleinanleger zu machen. Das Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk hatte am Freitag nach US-Börsenschluss bekannt gegeben, dass der Verwaltungsrat einem Split im Verhältnis von drei zu eins zustimmen werde, wenn die Aktionäre dies bei der anstehenden Hauptversammlung befürworteten. Tesla hatte bereits im März mitgeteilt, einen Split zu planen. Es war aber unklar, in welchem Verhältnis. Auch eine Hochstufung durch die kanadische Bank RBC, welche die Aktie nun mit "Outperform" empfiehlt, half dem Kurs zu Wochenbeginn nicht.

Noch schlimmer als Amazon und Tesla erwischte es die Aktien von Unternehmen mit Bezug zu den ebenfalls abgestraften Kryptowährungen. Die Anteilscheine der börsennotierten Kryptowährungs-Handelsplattform Coinbase stürzten um fast elfeinhalb Prozent ab. Bei Silvergate Capital einer Holdinggesellschaft der Silvergate Bank, die stark im Bereich Kryptowährungen engagiert ist - mussten die Anteilseigner einen Kursverlust von knapp 17 Prozent verkraften. Die Aktien des Softwareherstellers Microstrategy, der Rücklagen in die Krypro-Leitwährung Bitcoin investiert hat, gaben ein Viertel ab.

Die Aktien von Prologis sanken um siebeneinhalb Prozent, nachdem das Immobilienunternehmen mitgeteilt hatte, sich mit dem Konkurrenten Duke Realty auf dessen Kauf geeinigt zu haben - der Umfang der Transaktion via Aktientausch liegt inklusive der Übernahme von Schulden bei rund 26 Milliarden US-Dollar. Die Duke-Papiere gewannen ein Prozent.

(Mit Material von dpa-AfX)

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