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16.01.2021 Leon Müller

SAP-Aktie: Ein Fünftel fehlt

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SAP

Das zuletzt zaghaft zurückgekehrte Vertrauen der Anleger wird jetzt untermauert: Nach dem Oktober-Schock haben überraschend gute Geschäftszahlen des Softwarekonzerns SAP am Freitag für gute Stimmung gesorgt. In einem schwachen Marktumfeld waren die Aktien mit klaren Gewinnen in den Handel gestartet, der Schwung ließ aber schnell nach. Mit dem immer stärker unter Druck geratenen DAX rutschten sie am Nachmittag noch ins Minus und schlossen 0,65 Prozent tiefer. Vorgelegt wurden Eckdaten zum vergangenen Jahr – mit einer überraschend guten Entwicklung im Schlussjahresviertel. Dies sollte die Sorgen der Anleger mildern, dass SAP im Cloud-Geschäft womöglich mehr Gegenwind spüre als die Konkurrenz, schrieb Analyst Andrew DeGasperi von der Berenberg Bank in einem ersten Kommentar.

Erwartungen übertroffen

In Nordamerika und Europa hatten sich die Auftragseingänge für die Cloud und die Erlöse mit Softwarelizenzen besser entwickelt als vom Konzern erwartet. Bei den berichteten Umsätzen galt jedoch weiter das angestammte Lizenzgeschäft als wesentliche Stütze für eine positive Überraschung. Analystin Stacy Pollard von JPMorgan führte aus, dieses habe die Erwartungen um elf Prozent übertroffen, das Cloud-Segment jedoch nur knapp.

Noch im Oktober erhebliche Belastung für den DAX

Die Walldorfer sorgten mit dem Quartalsbericht für weitere Zuversicht unter den Anlegern, die im Oktober noch in Scharen aus den SAP-Aktien geflüchtet waren nach einem Rückzieher des Konzerns bei den Profitabilitätszielen. Damals war der Kurs von rund 125 Euro bis auf rund 90 Euro abgesackt – ein Minus von mehr als einem Viertel binnen weniger Tage. Der Kursrutsch stellte eine erhebliche Belastung für den DAX dar. SAP ist ein Indexschwergewicht und hat entsprechend großen Einfluss auf den Indexstand.

SAP (WKN: 716460)

Markterwartungen könnten steigen

Am Markt stieß am Freitag auch der Ausblick auf 2021 auf vereinzelt positives Echo. Beim bereinigten operativen Ergebnis plant das Management mit 7,8 bis 8,2 Milliarden Euro, was ein Rückgang zwischen einem und sechs Prozent wäre. JPMorgan-Expertin Pollard hält es für möglich, dass die durchschnittlichen Markterwartungen aufgrund dieser Aussagen um bis zu fünf Prozent steigen könnten.

Die SAP-Aktien haben sich mittlerweile von dem Oktober-Schock, der sie bis knapp unter 90 Euro auf den tiefsten Stand seit dem beispiellosen Corona-Crash im März fallen gelassen hatte, ein Stück weit erholt. Etwa 15 Prozent haben sie seither wieder an Boden gut gemacht. Um die Scharte ganz auszuwetzen, müssten sie aber immer noch um ein Fünftel zulegen. Dem Technologiesektor hinken die Aktien damit deutlich hinterher. Der europäische Branchenindex erreichte zuletzt ein Rekordniveau, was allerdings weniger an den enthaltenen Softwarewerten liegt. Die Papiere von Software AG zum Beispiel haben seit Oktober auch kaum Boden gut gemacht.

Der SAP-Erholung etwas Schwung gab zuletzt auch der geplante Börsengang der US-Tochter Qualtrics , in dem Harald Schnitzer von der DZ Bank einen kurzfristigen Kurstreiber sieht. SAP dürfte mit den Anteilen, die an die Börse gehen, einen satten Gewinn einstreichen. Händler hatten zuletzt eine Bewertung von 14,4 Milliarden Dollar errechnet, vor gut zwei Jahren wurden acht Milliarden US-Dollar bezahlt.

DER AKTIONÄR hält SAP langfristig für interessant und empfiehlt Investierten, dabeizubleiben. Neueinsteiger sollten auf ein fundamentales oder technisches Kaufsignal warten.

Mit Material von dpa-AFX

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