Die Papiere des Stahlkonzerns Salzgitter erlebten am Donnerstag einen schwankungsfreudigen Handelstag. In einem insgesamt schwachen Marktumfeld geriet die Aktie zunächst deutlich unter Druck und verlor zeitweise mehr als fünf Prozent an Wert. Doch am Nachmittag kam es zu einer Trendwende: Das Papier drehte ins Plus und legte in der Spitze über vier Prozent zu. Aus dem Handel ging die Aktie letztendlich mit einem Minus von knapp einem Prozent.
Auslöser für die plötzliche Kurswende war ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach denkt Salzgitter darüber nach, sich von seiner Tochtergesellschaft KHS zu trennen. Das Unternehmen, das auf Abfüll- und Verpackungstechnologie spezialisiert ist, könnte dem Bericht zufolge mit bis zu einer Milliarde Euro bewertet werden. Die Überlegungen seien allerdings noch in einem frühen Stadium. Weder eine formelle Prüfung noch ein konkrete Verkaufsprozess seien bisher eingeleitet worden.
Bloomberg beruft sich auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Als potenzielle Käufer werden vor allem Finanzinvestoren genannt. Eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen könnte in den kommenden Wochen fallen. Salzgitter selbst äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Spekulationen.
Zuvor hatte der Stahlkonzern auf der Hauptversammlung erklärt, dass man auch nach der Absage an eine Übernahme durch GP Günter Papenburg und TSR Recycling mit den beiden erfolglosen Bietern weiter zusammenarbeiten wolle. "Wir kennen beide Unternehmen und pflegen zu ihnen seit Jahren gute Geschäftsbeziehungen", sagte Vorstandschef Gunnar Groebler. Daran wolle man trotz der Absage nichts ändern. Zumal Papenburg seit Jahren ein stabiler Großaktionär sei.
Die Aktie von Salzgitter hat sich nach der Korrektur seit dem Märzhoch zuletzt stabilisieren können. Derzeit kämpft die Aktie mit der 50-Tage-Linie. Ein nachhaltiger Sprung darüber sowie über die 24-Euro-Marke würde das Chartbild wieder klar aufhellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Salzgitter befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.