Die Aktie von Rheinmetall tut sich derzeit schwer mit einer eindeutigen Richtungsfindung. Nachdem das Papier zu Wochenbeginn zulegen konnte, ist es nach dem Treffen von Donald Trump mit Wolodymyr Selenskyj und weiteren europäischen Vertretern am Montagabend wieder unter Druck geraten.
Im heutigen Handel verlor das Papier auf Xetra zunächst bis auf 1.481 Euro, bevor sich die Aktie aber wieder stabilisierte. Aktuell notiert die Aktie von Rheinmetall gegen Mittag bei 1.556 Euro. Das Treffen sei "sehr viel freundlicher" verlaufen als die Begegnung zwischen Trump und Selenskyj im Februar, kommentierte Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan. Er merkte zudem an, dass über die kurzfristigen politischen Entwicklungen hinaus, letztlich "alle Ergebnisse höhere europäische Verteidigungsausgaben nach sich ziehen werden". Zudem seien ohnehin vor Friedensverhandlungen große Brocken aus dem Weg zu räumen.
Das Analysehaus MWB Research bleibt zuversichtlich für Rheinmetall und bestätigt seine „Buy“-Einschätzung. Das Kursziel lautet weiterhin 2.280 Euro. Zwar wies Analyst Jens-Peter Rieck darauf hin, dass ein möglicher Börsengang des Konkurrenten KNDS politische Risiken für den Rüstungskonzern berge, Rheinmetall bleibe aber mit Blick auf Kapazitäten und Technologie in der Führungsrolle.
Klare Risiken sieht er hingegen bei Hensoldt, etwa durch Mittelabflüsse. Die jüngsten Aktienkäufe seien von passiven börsengehandelten Indexfonds (ETF) dominiert worden. Ein Börsengang von KNDS könnte somit Kapital auf Kosten von Hensoldt abzweigen. Zudem verwies er auf die vergleichsweise höhere Bewertung bei Hensoldt im Vergleich zu Rheinmetall. Die Aktie stuft er weiter mit „Sell“ und einem Kursziel von 70,00 Euro ein.
Kurzfristig sind weitere Schwankungen bei Rheinmetall und Co möglich. Doch spätestens mit Ablauf des dritten Quartals sollten Rüstungsaktien wieder Fahrt aufnehmen. Auf lange Sicht bleibt die Branche für Anleger aussichtsreich – und Rheinmetall dank des starken Portfolios der Favorit.
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20.08.2025, 12:29