American Bitcoin, das Mining-Vehikel von Eric und Donald Trump Jr., erlebte am Dienstag ein Blutbad. Kaum war die Haltefrist für Altaktionäre verstrichen, suchten diese den Ausgang. Das Ergebnis: Ein Kursrutsch, der selbst für die volatile Krypto-Branche schmerzhaft ist.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Zum Handelsstart am Dienstag halbierte sich der Kurs beinahe binnen der ersten Stunde: Von 3,58 Dollar ging es steil abwärts auf ein Intraday-Tief von 1,80 Dollar. Zwar fingen Schnäppchenjäger das Papier im Tagesverlauf leicht auf, doch der Schlusskurs von 2,19 Dollar besiegelte ein Minus von 38,8 Prozent.
Gewinnmitnahmen als Kurstreiber
American Bitcoin war im September durch eine Fusion mit Gryphon Digital Mining an die Nasdaq gegangen. Eric Trump bemühte sich auf X um sofortige Schadensbegrenzung: „Heute wurden unsere Pre-Merger-Aktien freigegeben – frühe Investoren können erstmals Kasse machen.“ Dies erkläre die Volatilität. Er selbst, so betonte der Trump-Spross, denke nicht daran, auch nur eine einzige Aktie zu verkaufen.
Fundamental versucht das Management dagegenzuhalten. CEO Michael Ho verwies erst kürzlich auf starke Zahlen für das dritte Quartal: Der Umsatz vervielfachte sich im Jahresvergleich von 11,6 auf 64,2 Millionen Dollar, unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 3,5 Millionen Dollar – nach einem Verlust im Vorjahr. Auch die Substanz wächst: Rund 4.090 Bitcoin liegen laut Firmenangaben mittlerweile in der Schatzkammer.
Abwärtsspirale intakt
Doch operative Lichtblicke verblassen gegen die technische Marktrealität. Seit dem Hoch im September bei 9,31 Dollar hat die Aktie rund 76,5 Prozent an Wert vernichtet. Das Timing ist denkbar ungünstig: Der breite Krypto-Sektor schwächelt. Schwergewichte wie Coinbase korrigierten im letzten Monat um 20 Prozent, auch Krypto-Dienstleister wie Circle oder Gemini standen zuletzt unter Druck.
Während Eric Trump die Fundamentaldaten als "nahezu unübertroffen" anpreist, warnen Analysten vor weiteren Hürden. Brian Dobson von Clear Street wies gegenüber Bloomberg darauf hin, dass dies nicht der letzte "Unlock" war. Weitere Aktienpakete werden erst 2026 frei. Für Anleger bedeutet das: Das Angebot an verfügbaren Aktien könnte künftig weiter steigen und den Kurs belasten.
American Bitcoin liefert zwar beeindruckende Wachstumsraten beim Umsatz, wird aber vom Verkaufsdruck der Altaktionäre erdrückt. Die Kombination aus einem schwachen Sektorumfeld und auslaufenden Lockup-Fristen ist toxisch für den Aktienkurs. Anleger sollten hier nicht ins fallende Messer greifen.
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03.12.2025, 14:09