Die Party scheint vorbei: Für Unternehmen, die ihr Heil in massiven Kryptowährungskäufen suchen, braut sich ein Sturm zusammen. Nachdem die Kurse der Krypto-Treasury-Unternehmen monatelang Achterbahn fuhren, zieht die US-Technologiebörse Nasdaq nun offenbar die Reißleine. Die Folge: Die ohnehin schon angeschlagenen Aktien geraten massiv unter Druck.
Einem Bericht des US-Magazins The Information zufolge verschärft die Nasdaq die Regeln für Firmen, die durch die Ankündigung von Bitcoin-Käufen schnelle Kursgewinne erzielen wollen. Die Aufsicht hat die spekulativen Exzesse offenbar satt. Künftig sollen bestimmte Unternehmen vor einer Kapitalerhöhung zum Zweck des Kryptokaufs die Zustimmung ihrer Aktionäre einholen müssen. Eine Hürde, die viele der neuen Krypto-Jünger vor erhebliche Probleme stellen dürfte. Bei Nichteinhaltung droht sogar ein Delisting oder die vollständige Aussetzung des Handels.
Diese Nachricht schlug am Markt ein wie eine Bombe und verstärkte den bereits vorhandenen Verkaufsdruck. Da auch die Leitwährungen Bitcoin, Ethereum und Solana leichte Verluste verzeichneten, kam es bei den betroffenen Titeln zu einem regelrechten Kursrutsch. Besonders brutal traf es die von Eric und Donald Trump Jr. geführte American Bitcoin, deren Aktie nur einen Tag nach ihrem Börsendebüt um satte 20 Prozent einbrach.
Auch andere Werte wurden in den Strudel gerissen. Die Papiere von Metaplanet, einem japanischen Hotelbetreiber, der sich zum Bitcoin-Investor gewandelt hat, gaben um 8,6 Prozent nach. Vom Höchststand im Mai ist die Aktie damit bereits rund 70 Prozent entfernt. Ähnlich düster sieht es bei Werten aus, die auf Ether setzen: Bitmine Immersion verlor ebenfalls 8,6 Prozent und notiert 70 Prozent unter seinem Rekordhoch von Anfang Juli. Noch schlimmer erging es Sharplink Gaming mit einem Tagesverlust von 10,5 Prozent – ein Absturz von fast 90 Prozent seit dem Hoch im späten Mai.
Inmitten des Ausverkaufs zeigt sich jedoch, dass der Markt differenziert. Der Pionier und unangefochtene Platzhirsch in diesem Sektor, Michael Saylors Strategy, präsentierte sich deutlich robuster. Die Aktie verlor lediglich 1,8 Prozent und liegt „nur“ rund 30 Prozent unter ihrem Jahreshoch.
Die aktuelle Entwicklung bestätigt die Einschätzung von DER AKTIONÄR, die bereits seit Längerem vertreten wird: Anleger, die vom Potenzial von Bitcoin und Co überzeugt sind, sollten den direkten Weg wählen, statt auf Treasury-Unternehmen zu setzen, die zusätzliche unternehmerische Risiken bergen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
05.09.2025, 08:40