Der Bitcoin-Miner American Bitcoin hat am gestrigen Mittwoch einen turbulenten Handelsstart an der Nasdaq hingelegt. Nach heftigen Schwankungen und mehreren Unterbrechungen ging die Aktie letztlich rund 16 Prozent höher aus dem US-Handel. Zudem kündigte das Unternehmen eine große Kapitalmaßnahmen zum Ausbau der Bitcoin-Bestände an.
Statt eines klassischen IPOs hat die von den Trump-Söhnen Eric und Donald Jr. mitgegründete Krypto-Firma eine Fusion mit dem bereits börsennotierten Miner Gryphon Digital Mining angestrebt – und diese zwischenzeitlich abgeschlossen. Am Mittwoch startete der Handel mit den Papieren von American Bitcoin unter dem Kürzel ABTC an der Nasdaq.
Dabei schoss der Kurs zunächst dabei bis auf 14,65 Dollar nach oben, ein Plus von rund 112 Prozent gegenüber dem Vortagesschlusskurs der Gryphon-Aktie von 6,90 Dollar. Anschließend musste sie die Gewinne jedoch wieder abgeben und rutschte am Nachmittag sogar kurzzeitig ins Minus.
Die enormen Kursschwankungen sorgten im Tagesverlauf für fünf volatilitätsbedingten Handelsunterbrechungen. Zum Ende des ersten Handelstags stand aber trotzdem ein deutliches Plus von 16,5 Prozent an der Kurstafel.
AKTIONÄR-Tipp Hut 8 kontrolliert 80 Prozent
Gegründet wurde American Bitcoin im März durch einen Zusammenschluss von Hut 8 und den von den Trump-Brüdern mitgegründeten American Data Centers. Im Rahmen der Vereinbarung stellt Hut 8 die Mining-Hardware bereit und erhielt im Gegenzug eine Mehrheitsbeteiligung an dem Gemeinschaftsunternehmen.
Nach der Fusion mit Gryphon kontrolliert Hut 8 laut Berechnungen der Analysten von Rosenblatt Securities nun 64 Prozent der Anteile und 80 Prozent der Stimmrechte von American Bitcoin. Der Anteil von Eric Trump wird von Bloomberg mit rund 7,5 Prozent beziffert. Insgesamt summiert sich der Anteil der American-Bitcoin-Investoren auf 98 Prozent, während die Gryphon-Aktionäre die verbliebenen zwei Prozent kontrollieren.
Eric Trump, Mitgründer und Strategiechef von American Bitcoin, bezeichnete den Börsengang als „unglaublichen Tag“. Er habe das Unternehmen gegründet, nachdem er bereits jahrelang Bitcoin besessen und gesehen habe, „wie stark es global angenommen wird“. Daher sei nun auch der Zeitpunkt für das Börsendebüt perfekt. „Die Schleusen öffnen sich gerade erst“, erklärte er gegenüber Bloomberg.
Die gesamte Kryptobranche in den USA profitiert dabei auch von der kryptofreundlichen Politik der US-Regierung von Präsident Donald Trump, was freilich auch American Bitcoin in die Karten spielt. Kritik daran bezeichnete Eric Trump als „völlig unberechtigt“, denn: „Mein Vater hat mit dem diesem Unternehmen nichts zu tun.“
In dem Interview bestätigte er noch einmal die doppelte Strategie von American Bitcoin. Das Unternehmens will sowohl Bitcoin selbst schürfen als auch am Markt zukaufen – je nachdem, welche Methode gerade profitabler ist. „Wir werden beide Strategien implementieren; was auch immer am besten für den Shareholder Value ist, werden wir priorisieren“, so Eric Trump.
Um dafür auch finanziell gerüstet zu sein, kündigte American Bitcoin am Mittwoch auch ein Programm zur Ausgabe neuer Aktien bekannt. Bis zu 2,1 Milliarden Dollar will das Unternehmen auf diesem Weg einsammeln. Das Geld soll laut Management für den Kauf von Bitcoin und zusätzlicher Mining-Hardware sowie allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.
Aktuell besitzt American Bitcoin bereits 2.443 Einheiten der Digitalwährung, die zu aktuellen Kursen um 110.000 Dollar insgesamt rund 269 Millionen Dollar wert sind. Im globalen Ranking der börsennotierten Unternehmen mit den größten Bitcoin-Beständen von bitcointreasuries.net belegt American Bitcoin damit Platz 25.
American Bitcoin ist an der Börse turbulent gestartet und dürfte wegen der familiären Nähe der Mitgründer zu US-Präsident Donald Trump unter besonderer Beobachtung stehen. So kurz nach dem Nasdaq-Debüt sollten Anleger die weitere Entwicklung daher zunächst von der Seitenlinie beobachten.
DER AKTIONÄR setzt stattdessen auf die Aktie von Hut 8. Dank der Mehrheitsbeteiligung profitiert das Unternehmen von einer positiven Entwicklung bei American Bitcoin und bleibt beim Bitcoin-Mining involviert, während sich der eigene operative Fokus auf den Betrieb von Rechenzentren für High-Performance- und Cloud-Computing richtet. Anleger, die der Empfehlung in Ausgabe 35/2025 gefolgt sind, können sich bereits über ein Plus von 25 Prozent freuen und den Stopp nachziehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
04.09.2025, 11:15