Robinhood-Chef Vlad Tenev lässt sich nicht beirren. Trotz des heftigen Gegenwinds des KI-Giganten OpenAI und der wachsamen Augen der US-Börsenaufsicht SEC bekräftigt der CEO seinen Kurs: Die Tokenisierung von Aktien ist die Zukunft. DER AKTIONÄR zeigt, was hinter Tenevs verheißungsvollen Plänen steckt.
Die Vision von Vlad Tenev ist klar: Eine Zukunft, in der die Grenzen zwischen traditionellen Aktien und digitalen Vermögenswerten verschwimmen. In einem Interview mit Decrypt am Freitag bezeichnete der CEO von Robinhood die jüngste Initiative zur Tokenisierung von Aktien privater Unternehmen als einen „großen Meilenstein“.
OpenAI-Token sorgt für Aufruhr
Anfang des Monats hatte Robinhood für Aufsehen gesorgt, indem es in Europa einen Token ausgab, der den Wert von OpenAI-Aktien abbildet. Der Haken: OpenAI hatte dieses Vorgehen nicht autorisiert und distanzierte sich umgehend und entschieden von dem Produkt. Bei dem Token handelte es sich nicht um eine tatsächliche Beteiligung am Unternehmen, die Anlegern Stimmrechte oder Eigenkapital gewährt hätte, sondern lediglich um ein Instrument, das den angenommenen Preis der Firma auf Sekundärmärkten nachverfolgt.
Tenev gab zu, dass ein solch disruptiver Vorstoß unweigerlich „ein Element der Kontroverse“ mit sich bringe. Dennoch zeigte er sich unbeeindruckt: „Ich denke nicht wirklich über den Paukenschlag nach“, so der CEO. „Es geht wirklich darum, ein reales Produkt in die Hände der Kunden zu geben, das nützlich ist, und ich denke, das haben wir in hohem Maße erreicht.“
SEC wird hellhörig – Tenev bleibt gelassen
Die Aktion rief auch die US-Börsenaufsicht SEC auf den Plan. Kurz nach dem Start des Tokens veröffentlichte die Behörde eine Warnung, dass auch tokenisierte Wertpapiere den geltenden Gesetzen unterliegen. SEC-Kommissarin Hester Peirce stellte unmissverständlich klar: „So mächtig die Blockchain-Technologie auch ist, sie hat nicht die magischen Fähigkeiten, die Natur des zugrunde liegenden Vermögenswerts zu verändern. Tokenisierte Wertpapiere sind immer noch Wertpapiere.“

Tenev wiegelte jedoch ab und sieht in der Äußerung keine direkte Reaktion auf Robinhoods Vorstoß. Er interpretiert sie als allgemeine Aussage, dass die Behörde eine sichere Tokenisierung begrüße und an einem entsprechenden Rahmenwerk arbeite.
Der Robinhood-CEO bekräftigte seine Absicht, das Angebot auf „Tausende“ von privaten Unternehmen auszuweiten und die tokenisierten Aktien tiefer in die Welt der dezentralen Finanzen (DeFi) zu integrieren.
Gelingt es dem Unternehmen, sich als führende Plattform für tokenisierte Vermögenswerte zu etablieren und die regulatorischen Hürden zu meistern, schlummert hier erhebliches Kurspotenzial. DER AKTIONÄR fährt mit der Robinhood-Aktie in seinem AKTIONÄR-Depot bereits seit Längerem gut. Seit Aufnahme ist die Position um über 335 Prozent im Plus.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Robinhood Markets Inc. A befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.