Im freundlichen Marktumfeld zu Wochenbeginn legen Rüstungsaktien in Europa wieder auf breiter Fron zu Für Aufsehen sorgte vor allem Rheinmetall durch den Kauf der Militärsparte NVL von der Werftengruppe NVL und damit den Einstieg in das Marinegeschäft. Doch auch eine mögliche Satelliten-Allianz in Europa rückt in den Fokus.
Im frühen Handel hat die Rheinmetall-Aktie bei 1.949 Euro nun sogar ein neues Rekordhoch erreicht und die Konsolidierung zuletzt bereits schnell aufgeholt. Ein konkreter Kaufpreis wurde von Rheinmetall und Lürssen zwar nicht genannt, dennoch kommt der Deal an der Börse gut an. In den vergangenen Wochen hatte sich die Transaktion allerdings bereits abgezeichnet.
Jefferies-Analystin Chloe Lemarie sieht eine prozentual zweistellige Marge bei NVL. Sie geht aber davon aus, dass Rheinmetall diese inklusive Synergien in den mittleren Zehnerbereich steigern will. Der Kaufpreis ohne Schulden könnte vor diesem Hintergrund zwischen 1,5 und 2,0 Milliarden Euro liegen. Auch Holger Schmidt von der DZ Bank bezeichnet den Kauf als strategisch sinnvoll – dennoch weise der Schiffbau wegen der langen Projektzeit größere Risiken aus als die bisherigen Geschäfte von Rheinmetall, ohne dass er eine bessere Profitabilität biete.
In die selbe Kerbe schlägt auch Christian Cohrs von Warburg Research. Das Marinegeschäft sei komplex und gehöre nicht zur Kern-DNA von Rheinmetall. Er bezweifelt deshalb, dass der DAX-Konzern der beste Käufer sei und sieht das Risiko, dass die Konzernstrategie verwässert wird.
Weitere Kooperation in der Branche?
Neben Rheinmetall zogen zu Wochenbeginn auch andere Rüstungsaktien wie Leonardo weiter an. Hier gab es erneut Medienberichte, dass Airbus, Leonardo und Thales noch in diesem Jahr eine europäische Satelliten-Allianz bilden könnten.
Rheinmetall, Leonardo und Co haben die saisonale Konsolidierung im Sommer beendet und klettern wieder beständig nach oben. DER AKTIONÄR bleibt für Rheinmetall optimistisch und sieht zeitnah Kurse über 2.000 Euro als realistisch an. Auch Leonardo bleibt auf der Empfehlungsliste.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall, Leonardo.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Rheinmetall befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
15.09.2025, 14:20