Das im MDAX notierte Biotechnologieunternehmen Evotec will den US-Biologika-Experten Just Biotherapeutics übernehmen. Der Kaufpreis beträgt bis zu 90 Millionen US-Dollar inklusive einer leistungsbasierten, über drei Jahre laufenden Earn-Out-Komponente, heißt es in einer Mitteilung von Evotec. Der Erwerb von 100 Prozent der ausstehenden Anteile an dem Unternehmen werde in bar bezahlt. Mit einem Abschluss der Übernahme rechnet Evotec im zweiten Quartal des laufenden Jahres. Evotec wird seine Prognose gegebenenfalls spätestens mit der Veröffentlichung des Berichts zum ersten Halbjahr 2019 entsprechend anpassen, heißt es.
Evotec war bislang vor allem als Wirkstoffforschungsunternehmen im niedermolekularen Bereich positioniert. Mit der Akquisition erweitert Evotec sein Geschäft um ein umfangreiches Angebot, das biologische Wirkstoffe für Therapiebereiche wie Onkologie, Zentralnervensystem (ZNS), Schmerz, Entzündungskrankheiten, Stoffwechselerkrankungen und Infektionskrankheiten einschließt. Die Amerikaner haben den Angaben zufolge 2018 einen Umsatz von 20 Millionen Euro erwirtschaftet und derzeit etwa 90 Mitarbeiter.
Dr. Werner Lanthaler, Vorstandsvorsitzener von Evotec, zeigt sich zufrieden: „Wir freuen uns außerordentlich über die erfolgreiche Akquisition und heißen die Experten von Just.Bio in der Evotec-Familie herzlich willkommen. Auch möchten wir Dr. Jim Thomas in seiner neuen Rolle als EVP, Global Head, Biotherapeutics, President US Operations begrüßen. Die Erweiterung unserer Plattform war stets ein zentraler Bestandteil unserer Strategie. Mit dieser Akquisition haben wir nun den Partner mit der perfekten Passung gefunden, der unseren Führungsanspruch in der Wirkstoffforschung hervorragend ergänzt.“

Die Aktie von Evotec reagiert auf die Meldung mit einem deutlichen Kursplus am Morgen auf 23,50 Euro. Damit notiert die Aktie auch wieder über dem Septemberhoch 2018 von 23,36 Euro, was ein positives Signal bedeutet. DER AKTIONÄR rät weiterhin dazu, die Gewinne bei Evotec laufen zu lassen. Auch Neueinsteiger können noch zugreifen.