Ein Insiderverkauf bei PayPal sorgt für Unruhe: Eine Top-Managerin trennt sich von Aktien im Wert von fast 900.000 Dollar – ausgerechnet kurz nach starken Quartalszahlen und der Ankündigung einer ersten Dividende. Anleger reagieren nervös, Analysten bleiben skeptisch. Ist die Aktie trotzdem weiter ein Kauf?
Ein Insiderverkauf hat bei PayPal erneut für Unruhe gesorgt. Suzan Kereere, Präsidentin des Bereichs Global Markets, hat laut einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC am 3. November insgesamt 12.500 Aktien veräußert. Die Transaktion erfolgte in zwei Blöcken: 10.000 Papiere wechselten zu durchschnittlich 68,85 Dollar den Besitzer, weitere 2.500 Stück zu 68,96 Dollar. Insgesamt summierte sich der Verkauf auf rund 860.875 Dollar. Nach dem Deal hält Kereere noch 30.983 Aktien direkt.
Die Meldung wurde am gestrigen Dienstag publik. Die Aktie ging daraufhin mit einem Minus von 3,3 Prozent aus dem Handelstag an den US-Börsen. Auffällig war dabei das hohe Handelsvolumen von rund 1,3 Milliarden Dollar, was auf deutliche Nervosität unter den Anlegern schließen lässt. Insiderverkäufe werden häufig als Warnsignal interpretiert, insbesondere wenn sie zeitlich mit Kursrückgängen zusammenfallen.
Parallel bestätigte Truist Securities seine „Sell“-Einstufung für PayPal, auch wenn das Kursziel leicht angehoben wurde. Die Analysten bleiben damit grundsätzlich skeptisch und verweisen auf anhaltende Zweifel an der Wachstumsstory des Zahlungsdienstleisters – trotz jüngster operativer Erfolge.
Dabei konnte PayPal am 28. Oktober mit seinen Zahlen zum dritten Quartal überzeugen: Der Umsatz stieg auf 8,4 Milliarden Dollar, der bereinigte Gewinn je Aktie auf 1,34 Dollar – beide Werte übertrafen die Markterwartungen deutlich. Zudem überraschte das Unternehmen mit einer Premiere: Erstmals in der Firmengeschichte wird eine Quartalsdividende ausgeschüttet. Aktionäre, die am 19. November im Register stehen, erhalten am 10. Dezember 0,14 Dollar je Aktie. Das entspricht einer Dividendenrendite von 0,2 Prozent.
Auch wenn die Skepsis am Markt bleibt: PayPal gibt operativ wieder Gas. Insiderverkäufe und vorsichtige Analystenkommentare bremsen die Erholung erneut aus. Mit einem KGV von 11 ist die Aktie aber deutlich unterbewertet und damit nach wie vor ein attraktiver Turnaround-Kandidat.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
05.11.2025, 14:04