Ein massiver Abverkauf im Chipsektor hat am Freitag die asiatischen Technologiebörsen belastet. Besonders heftig traf es Softbank, dessen Aktie in Tokio derzeit über zehn Prozent einbüßt. Der Rückschlag folgte auf den Kursrückgang der Aktie von Nvidia, die trotz starker Quartalszahlen und einer optimistischen Prognose am Vorabend an der Wall Street deutlich nachgab.
Softbank hatte kürzlich seine Beteiligung an Nvidia veräußert, hält aber weiterhin die Mehrheit am britischen Chipdesigner Arm, der entscheidende Architektur- und Designtechnologien für Nvidia liefert. Zudem steckt der japanische Konzern tief in verschiedenen KI-Projekten – darunter das Mega-Vorhaben „Stargate“ für Rechenzentren in den USA mit einem geschätzten Volumen von rund 500 Milliarden Dollar.
Auch andere Branchengrößen gerieten unter Druck: Der südkoreanische Speicherchiphersteller SK Hynix verliert fast zehn Prozent. Das Unternehmen ist einer der wichtigsten Lieferanten von Hochgeschwindigkeitsspeicher (HBM) für Nvidias KI-Chips. Konkurrent Samsung Electronics büßt über fünf Prozent ein. In Taiwan rutscht TSMC, Nvidias zentraler Fertigungspartner, um mehr als vier Prozent ab.
Der Ausverkauf folgte auf Nvidias Minus von mehr als drei Prozent in den USA. Dabei hatte der US-Konzern nicht nur die Erwartungen für das dritte Quartal übertroffen, sondern auch eine überdurchschnittlich starke Umsatzprognose für das laufende Vierteljahr abgegeben. Analysten sehen dennoch eine zunehmende Nervosität am Markt.
Gewinnmitnahmen und auch ein möglicherweise strafferes Zinsumfeld haben zuletzt belastet, auch wenn Nvidia beim Zahlenwerk geliefert hatte. Die Aktie musste sämtliche Gewinne, die zum Handelsstart zu Buche standen, wieder abgeben. Am Ende rutschte sie sogar mehr als drei Prozent ins Minus. Charttechnisch gilt es nun, die 100-Tage-Linie, die derzeit bei 180 Dollar verläuft, zu verteidigen. Ähnlich sieht es bei der Aktie von Softbank aus. Auch diese ist mit dem heutigen Rücksetzer auf die 100-Tage-Linie aufgesetzt. Kurzzeitig könnten bei den Titeln durchaus weitere Gewinnmitnahmen belasten. Mittel- und Langfristig stimmt der Trend aber weiterhin, die Aussichten sind weiter stark. Anleger bleiben investiert, sichern ihre Positionen aber mit Stopps bei 120,00 Euro bei Nvidia beziehungsweise 90,00 Euro bei Softbank nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
21.11.2025, 07:01