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Heute, 14:17
Harald Hendrikse von der Citi hat seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie für die Mercedes-Aktie für das Geschäftsjahr 2026 zurückgenommen. Hendrikse geht unter anderem davon aus, dass sich der Abwärtstrend bei den Verkaufszahlen im wichtigsten Automarkt der Welt China weiter fortsetzen wird.
Auf der anderen Seite hat das US-Analysehaus Bernstein Research die Einstufung für Mercedes-Benz mit einem Kursziel von 60 Euro auf "Market-Perform" belassen. Analyst Harry Martin zeigte sich nach einer Konferenz mit Investor-Relations-Vertretern von Mercedes, BMW, Volkswagen und Renault etwas optimistischer, was die Zukunft der Autobauer angeht. Mercedes und BMW stünden kurz vor der Präsentation neuer Elektro-Fahrzeuge. 2026 werde ein Lackmustest für die Wettbewerbsfähigkeit des CLA und GLC von Mercedes, so Bernstein-Analyst Martin.
Zuletzt haben sich die Aktien der deutschen Autobauer wieder deutlich erholt. Rückenwind gab es unter anderen von politischer Seite. Offiziell gilt zwar nach wie vor, dass in der EU ab dem 1. Januar 2035 keine neuen Autos mit CO₂-Emissionen (klassische Benziner/Diesel) mehr neu zugelassen werden dürfen. Die EU-Kommission hat jedoch signalisiert, dass sie die 2035-Regel überprüft.
„Das scheint eine Erleichterung, aber es könnte sich zum großen Irrweg entwickeln. Die deutschen Autobauer lehnen sich zurück, kappen natürlich Investitionen in das Batterie-elektrische Auto um besseren EBIT– kurzfristig - zu erzielen. Aber der Wettbewerb aus China ist knüppelhart. Wir verlieren Zeit, die Chinesen bauen ihren Technologievorsprung weiter aus. Und verlorene Zeit holen sie nicht mehr auf. Wir kaufen uns keine Zeit, sondern verkaufen unsere Zukunft“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber DER AKTIONÄR.
Technisch notiert die Aktie von Mercedes-Benz über ihren kurz- und mittelfristigen gleitenden Durchschnitten, während die 200-Tage-Linie leicht fallend ist. „Der RSI liegt im neutralen Bereich, was aktuell weder auf eine Überkauft- noch auf eine Überverkauftsituation hinweist. Insgesamt signalisiert die technische Lage kurzfristig ein leichtes Momentum nach oben; mittelfristig bleibt der Trend aber fragil“, sagt Charttechnik-Experte Martin Utschneider von RoboMarkets Deutschland.
Die Automobil-Aktien haben sich zuletzt deutlich erholt. Charttechnisch wartet für die Mercedes-Papiere der nächste Widerstand bei 63,69 Euro. Wird auch dieser genommen, ist der Weg bis 66,74 Euro frei. Nach unten bietet die Marke von 59,85 Euro Support. Anleger bleiben investiert. Im Vergleich der deutschen Automobil-Hersteller sieht DER AKTIONÄR aktuell BMW vorne.
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