Mastercard hat im dritten Quartal erneut besser abgeschnitten als erwartet. Der Zahlungsriese profitiert von anhaltend starker Nachfrage, steigenden Transaktionszahlen und dem boomenden Reiseverkehr. Dazu bahnt sich ein Milliarden-Deal im Krypto-Sektor an. Jetzt rückt das Allzeithoch wieder in Reichweite.
Mastercard hat im dritten Quartal einmal mehr geliefert. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 4,38 Dollar über den Erwartungen von 4,31 Dollar. Der Umsatz stieg auf 8,60 Milliarden Dollar und übertraf damit ebenfalls die Analystenschätzungen von 8,52 Milliarden Dollar.
Vor allem das internationale Geschäft läuft rund. Die grenzüberschreitenden Transaktionen legten um 15 Prozent zu, Analysten hatten im Schnitt mit 14,3 Prozent gerechnet. Das Einkaufsvolumen stieg um zehn Prozent auf 2,28 Billionen Dollar, das abgewickelte Zahlungsvolumen auf 2,75 Billionen Dollar. Insgesamt bearbeitete Mastercard 45,37 Milliarden Transaktionen, ein Zuwachs von ebenfalls zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die operative Marge lag bei 58,8 Prozent. Die Kosten stiegen auf 3,54 Milliarden Dollar, etwas stärker als erwartet, blieben aber im Rahmen der Prognosen. Vorstandschef Michael Miebach sprach von „gesundem Konsumverhalten“ und einem „weiter stabilen Umfeld für digitales Bezahlen“. Auch Finanzchef Sachin Mehra hob die Dynamik in den Kernmärkten hervor.
Für das Gesamtjahr zeigt sich das Management weiter zuversichtlich. Die Erlöse sollen am oberen Ende des mittleren Zehnerbereichs wachsen, ebenso die operativen Ausgaben. Im Schlussquartal rechnet der Visa-Rivale sogar mit Umsatzsteigerungen im hohen Zehnerbereich.
Damit bestätigt der Konzern den robusten Trend im globalen Zahlungsverkehr. Schon Wettbewerber Visa hatte Anfang der Woche ähnlich starke Zahlen gemeldet. Trotz konjunktureller Unsicherheiten bleiben Verbraucher und Unternehmen beim Einsatz von Kreditkarten erstaunlich aktiv.
Strategischer Vorstoß in den Krypto-Markt
Zusätzliche Fantasie liefert eine mögliche Übernahme: Laut Fortune steht Mastercard in fortgeschrittenen Gesprächen über den Kauf des Krypto- und Stablecoin-Spezialisten Zero Hash. Das Volumen der Transaktion soll zwischen 1,5 und 2 Milliarden Dollar liegen. Zero Hash stellt Infrastruktur bereit, mit der Banken und Fintechs Kryptowährungen, Stablecoins und Tokenisierung direkt in ihre Plattformen einbinden können. Eine Übernahme wäre für Mastercard ein strategischer Schritt, um sich im Markt für digitale Vermögenswerte stärker zu positionieren.
Vorbörslich ging es für die Mastercard-Aktie am Donnerstag leicht nach oben. Gelingt nun ein Anstieg über 480 Dollar, wäre der Weg zum Rekordhoch vom 22. August bei 601,77 Dollar frei.
Mastercard überzeugt mit starken Zahlen, solider Prognose und klarer Wachstumsstrategie. Wer an Bord ist, lässt die Gewinne laufen.
30.10.2025, 14:12